Es ist noch nicht das Elektroauto von Apple, kommt ihm aber zumindest mit Blick auf die Produktion schon ziemlich nah. Am Montag hat das taiwanesische Unternehmen Hon Hai Technology, besser bekannt unter der Marke Foxconn als Auftragsfertiger unter anderem für das iPhone, drei selbst entwickelte Elektroautos vorgestellt, eines davon gleich im Bus-Format. Dass sie in Serie gehen, ist schon wegen der gewählten Namen unwahrscheinlich. Aber die Fahrzeuge sollen zeigen, was Foxconns Elektroauto-Plattform kann, wenn andere Unternehmen sie unter ihrer Marke nutzen.
Elektroautos mit bekannten Namen
Für den neuen Elektroauto-Bereich hat Hon Hai das Joint-Venture Foxtron mit Yulon Motor gegründet; der Partner soll auch als erster von Plattform und Produktion Gebrauch machen. Ob einst auch Apple ein iCar bei Foxtron fertigen lässt, ist einstweilen völlig offen, wäre aber gut denkbar. Eigene Elektroauto-Pläne werden dem Smartphone-Erfinder schon lange und immer wieder nachgesagt.
In der Zwischenzeit zeigte Foxconn beim alljährlichen Hon Hai Tech Day an diesem Montag selbst drei Modelle mit der Foxtron-Technologie. Das erste ist das Model C, ein 5+2-Sitzer im SUV-Format auf 4,64 Metern Länge, also etwas kürzer als das Tesla Model Y. Es soll in 3,8 Sekunden auf 100 km/h beschleunigen und 700 Kilometer Reichweite (nach einer nicht genannten Norm) haben.
Mit dem Namen könnte Foxconn trotz der C-Klasse von Mercedes durchkommen wie Tesla mit dem Model 3 trotz der 3-er Reihe von BMW. Beim zweiten Show-Elektroauto aber besteht diese Chance wohl nicht: Die Limousine wird Model E genannt – und Tesla-CEO Elon Musk hat über diesen Namen schon verraten, dass Ford die Rechte daran hält und auch nicht abtreten wollte. Das ist ein weiterer Hinweis, dass keine Serien-Produktion geplant ist; in der Pressemitteilung ist auch keine Rede davon.
Große und kleine Foxconn-Partner
Namensrechtlich fast schon frech ist die Bezeichnung, die Foxconn für sein drittes Elektro-Modell gewählt hat. Model T hieß schließlich schon der Ford, der als erstes Auto für die Massen in die Geschichte einging. Foxconn verwendet den Namen stattdessen für einen „stylischen urbanen Bus“. Der soll sogar schon 200.000 Kilometer Ausdauer-Tests und 1000 Stunden Belastungstests hinter sich haben. Als Reichweite werden 400 Kilometer genannt, als Höchstgeschwindigkeit für einen Bus hohe 120 Stundenkilometer.
Über eine mögliche Elektroauto-Partnerschaft mit Apple ist wie erwähnt bislang nichts Konkretes bekannt. Aber laut einem Bericht von The Verge hat Foxconn schon strategische Vereinbarungen unter anderem mit Geely geschlossen, dem größten privaten Autohersteller Chinas. Zu den kleineren Partnern zählt Fisker, das für sein SUV Ocean ursprünglich die MEB-Plattform von Volkswagen nutzen wollte und vor kurzem mit einem Entwurf für ein Papst-Mobil auf sich aufmerksam machte.