Von den zwei US-Autokonzernen ist General Motors (GM) klar derjenige, der sich stärker auf Elektroauto-Kurs nach dem Vorbild von Tesla einschließlich eigener Batterie-Entwicklung begeben hat. Ende 2020 startete er eine Image-Kampagne mit dem Schwerpunkt auf Elektroautos und gab vergangene Woche sogar als erster traditioneller Hersteller der Welt bekannt, spätestens 2035 keine Verbrenner-Autos mehr im Programm haben zu wollen. In einem vorab gezeigten Spot zum nahenden TV-Großereignis Super Bowl in den USA betont GM jetzt noch einmal seine Elektro-Ambitionen – aber der Hauptdarsteller darin führt privat ein Tesla Model S.
In GM-Elektroautos nach Norwegen
Wie bei den in Produktion wie Platzierung teuren Werbe-Spots während der Übertragung des Football-Finales Super Bowl üblich, versucht auch GM in diesem Jahr, seine Botschaften auf eine amüsante Weise unter das Fernseh-Volk zu bringen. Schon 2020 war der Konzern mit seiner Marke GMC und dem kommenden Elektro-Hummer dabei, ebenso wie Audi mit dem e-tron, Porsche mit dem Taycan und Ford mit dem Mustang Mach-E. Einen Tag vor der Ausstrahlung des Finales zeigte der Sender CNBC allerdings einen Bericht, laut dem die Spieler beider Teams stattdessen „besessen“ von Tesla seien – kostenlose Werbung statt geschätzter 5 Millionen für einen Spot im Finale.
Und etwas Ähnliches scheint GM in diesem Jahr wieder zu passieren, wenn auch subtiler. Die Hauptrolle in dem mit „No Way Norway“ betitelten Spot für den Super Bowl 2021 an diesem Wochenende spielt der Schauspieler und Produzent Will Ferrell. Darin regt er sich darüber auf, dass im kleinen Norwegen deutlich mehr Elektroautos verkauft werden als in den mächtigen USA. Erzürnt macht er sich in einem Cadillac Lyriq auf den Weg, um Mitstreiter für seinen Feldzug für die Heimat zu aktivieren und den Norwegern zu zeigen, was die (angekündigten) Elektroautos von GM können.
Während Ferrell dann in einen Schiff-Container fährt, erklärt er, die Ultium-Batterien von GM seien für alle Arten von Elektroautos geeignet, weshalb bald jeder ein solches Fahrzeug fahren könne. Zwei weitere bekannte Medien-Persönlichkeiten machen sich ebenfalls auf nach Skandinavien, zusammen in einem E-Hummer. Ferrell mit dem Lyriq ist zuerst da. Mit einem Megaphon beginnt er, Einwohner eines malerischen Dorfes zu beschimpfen, bis ihm auffällt, wie schön es dort ist. Sein Telefon klingelt, und wie sich herausstellt, ist das andere Team in Finnland gelandet – und er selbst in Schweden, wie ihm eine freundliche Dame sagt. „Wir kommen, Norwegen, 30 neue Elektroautos bis 2025“, wird zum Schluss eingeblendet.
Schauspieler fährt privat Tesla Model S
Der 90 Sekunden lange Spot dürfte unterhaltsam genug sein, um bei dem in dieser Hinsicht verwöhnten Super-Bowl-Publikum anzukommen. Allerdings gibt es dabei einen Schönheitsfehler: Auf Twitter wurde nach der Vorab-Veröffentlichung von GM ein anderes Video gezeigt, in dem der Hauptdarsteller Ferrell offenbar in seinem privaten Auto zu sehen ist. Dabei handelt es sich um ein rotes Tesla Model S – das zu wissen, macht den GM-Spot gleich noch etwas amüsanter.