Seit Mitte April hatten die vielen lokalen Beobachter der Vorbereitungen für die deutsche Gigafactory von Tesla im brandenburgischen Grünheide (Giga Berlin) relativ wenig zu tun. Nach der rekordschnellen Rodung und Planierung von gut 90 Hektar Fläche für das erste Gebäude ab Mitte Februar hatte Tesla auch bereits eine Vorab-Genehmigung für den Bau des Gigafactory-Fundaments beantragt, deren Bearbeitung aber derzeit ruht, weil sich herausstellte, dass dafür Pfähle in den Boden gerammt werden müssen. Bereits erlaubt aber hat das Landesumweltamt zusammen mit der Planierung das Anlegen von Bau-Straßen. Und damit geht es jetzt wieder rapide voran, wie ein neues Video zeigt.
Nächster Zug bringt Tesla Material
Aufgenommen wurde es von dem Twitter-Nutzer @Gf4Tesla, der regelmäßig aus Grünheide berichtet. Dank einer Erlaubnis von höchster Stelle, nämlich Tesla-CEO Elon Musk persönlich per Twitter, dürfen Neugierige jetzt weitestgehend frei ihre Drohnen über dem Gigafactory-Grundstück einsetzen. Zuvor war ein jugendlicher Tesla-Beobachter wegen eines Drohnen-Flugs von Security und Polizei verwarnt worden, der sich dann mit Erfolg an Musk warnte. Seitdem ist das Wach-Personal informiert und Drohnen-Flüge über Giga Berlin dürfen nach einer formlosen Anmeldung vor Ort stattfinden.
Das neueste Video von @Gf4Tesla zeigt erneut, dass Tesla bereits von der von Norden nach Süden über sein Grundstück verlaufenden Bahnlinie Gebrauch macht. Schon Mitte April war hier erstmals ein Güterzug mit Schotter beobachtet worden; das Material wurde dann mit Bau-Fahrzeugen zu ersten Behelfsstraßen gebracht. Am Dienstag traf erneut eine lange Reihe von Güterwagen am östlichen Rand des Baufelds ein, zeigt der aktuelle Drohnen-Überflug. Dabei gingen die von Tesla beauftragten Baufirmen effizienter vor als beim ersten Mal: Der Schotter wird jetzt mit Förderbändern direkt auf Lastwagen umgeladen und nicht mehr mit Baggern heruntergeschaufelt.
https://www.youtube.com/watch?v=v5BW-ARSJ7s
Mit Hilfe des vielen neuen Materials scheint, wie die Drohnen-Bilder zeigen, ein ganzes Gitter von Straßen kreuz und quer über das Tesla-Grundstück zu entstehen, die sich im immer gleichen schrägen Winkel kreuzen. Sie wurden offenbar zuvor angelegt und werden jetzt mit dem Schotter befestigt. Zu sehen waren an mehreren Stellen gleichzeitig schwere Transport-Fahrzeuge, die das Material auf dem Gelände verteilen. Für manche Beobachter entstand so der Eindruck, es würden die Grundlagen für eine neue Stadt geschaffen – die „Tesla-Stadt“.
Unklare Tesla-Angaben zum Giga-Start
Nach früheren Angaben der brandenburgischen Landesregierung wollte Tesla schon im Juli 2021 die ersten Elektroautos in der deutschen Gigafactory produzieren; im deutschen Konfigurator gibt Tesla für das Model Y, das dort zuerst entstehen soll, Anfang 2021 als vorgesehenen Produktionsstart an. Im Bericht zum ersten Quartal 2020 steht zu diesen Thema, Tesla liege im Plan, um mit den Auslieferungen von Model Y aus der „Gigafactory Berlin“ im Jahr 2021 zu beginnen.