Das US-Crashsicherheits-Institut Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) hatte bereits Anfang des Jahres die Testergebnisse für das Tesla Model S veröffentlicht, bei denen die Elektrolimousine in vier von fünf Testkategorien mit der Bestnote „gut“ abgeschnitten hat, jedoch in einer Kategorie, dem kleinen Überlappungstest mit 25% Überdeckung, die Bewertung „akzeptabel“ erhalten hat, eine Abstufung unter „gut“.
Der kleine Überlappungstest mit 25% Überdeckung bei 64 km/h wird von den meisten Autoherstellern als die härteste Kategorie angesehen. Bei den Tests mit dem Model S wurde bemängelt, dass der Sicherheitsgurt dem Torso des Dummy erlaubte, sich zu weit nach vorne zu bewegen, wodurch dieser mit dem Kopf durch das Airbag hart gegen das Lenkrad knallte.
Tesla gab gegenüber dem IIHS an, dass es bereits seit dem 23. Januar eine Veränderung in der Produktion gab, wodurch das genannte Problem behoben wurde. Das Institut wollte dann diese neue Produktionsserie erneut testen und gegebenenfalls die Bewertung aufwerten, wenn das angesprochene Problem tatsächlich behoben sein sollte.
Nun veröffentlichte das IIHS die Testergebnisse eines anschließend durchgeführten zweiten Tests, bei dem es offenbar zu einem sehr ähnlichen Resultat kam – trotz von Tesla durchgeführten Verbesserungen im Bereich des Sicherheitsgurtes -, wodurch das Model S erneut die Wertung „akzeptabel“ im kleinen Überlappungstest mit 25% Überdeckung erhielt.
Vielmehr wurde beim zweiten Test sogar ein etwas schlechteres Ergebnis erreicht, denn das Eindringen in den Fußraum des Fahrers verschlechterte sich von 4 cm (erster Test) auf 28 cm. Das Eindringen im Bereich der Instrumententafel verschlechterte sich von 4 cm (erster Test) auf 12 cm. Zusätzlich wurde die linke Kante des Akkupakets im zweiten Test beschädigt, wobei der Bereich jedoch keine Batteriezellen enthielt. Da der Test mit einem Fahrzeug mit 75 kWh-Akkupaket durchgeführt wurde, kann man nicht ausschließen, dass Fahrzeuge mit größerem Akkupaket (z.B. 100 KWh) an dieser Stelle möglicherweise Batteriezellen enthalten. Laut Tesla haben diese Fahrzeuge jedoch auch eine andere Batteriestruktur.
In einer Stellungnahme gegenüber CNBC sagte Tesla, dass solche private Institutionen wie das IIHS „Methoden und Beweggründe haben, die ihre eigenen subjektiven Interessen verfolgen“. Viel objektiver und unabhängiger seien laut Tesla hingegen die Tests der US-Verkehrsaufsicht NHTSA, bei denen das Model S und das Model X zu den sichersten Fahrzeugen gekrönt wurden.
Die Crashtests der NHTSA beinhalten jedoch nicht den kleinen Überlappungstest mit 25% Überdeckung, der eben ausschlaggebend für die Bewertung war. Zudem gab es Fahrzeuge aus demselben Testsegment, die in allen Kategorien eine gute Bewertung erhielten und damit zum „Top Safety Pick“ ausgezeichnet wurden, darunter der Lincoln Continental, die Mercedes-Benz E-Klasse und der Toyota Avalon.
Zum Vergleich: Derselbe Test beim Volvo S90, der in jeder Kategorie mit „gut“ bewertet wurde.