Schon als CEO Elon Musk im November überraschend bekannt gab, dass Tesla seine europäische Gigafactory in Brandenburg ansiedelt, erwähnte er auch, dass zusätzlich ein Entwicklungszentrum in Berlin geplant sei. Außer einer Falschmeldung, dass Tesla sich für das Euref-Gelände im Stadtteil Schöneberg entschieden habe, war von dem zweiten Punkt anschließend wenig zu hören. Jetzt aber wird auch dieser Teil des Plans umgesetzt: Eine alte Fabrik in Berlin-Köpenick soll zu Teslas europäischem Entwicklungszentrum für Elektroautos und Batterien werden.
Tesla wählt altes Industrie-Areal
Das gab am Mittwochabend Lars Moravy bekannt, Vice President für Fahrzeug-Entwicklung bei Tesla, wie unter anderem der Tagesspiegel berichtet. Den genauen Standort nannte der Tesla-VP demnach noch nicht, erwähnte aber, dass es sich um „ein altes Industrie-Areal mit viel freier Fläche“ handle. Derzeit stünden dort 20.000 Quadratmeter an Hallen zur Verfügung, außerdem sei eine spätere Erweiterung möglich. Neben Köpenick seien zuvor drei Dutzend potenzielle Standorte geprüft worden.
Zu dem Tesla-Projekt äußerte sich auf Facebook auch Oliver Igel, Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick. Der Entscheidung seien monatelange vertrauliche Gespräche mit dem Unternehmen vorausgegangen, schrieb er. Die Ansiedlung sei ein großer Erfolg für Berlin, und der Bezirk habe sich „gegen andere internationale Standorte in der Auswahl“ durchgesetzt. Zwischendurch scheint also nicht mehr festgestanden zu haben, dass das Europa-Zentrum für Tesla-F&E tatsächlich nach Berlin kommt.
Arbeit an Elektroautos und Batterien
An dem jetzt gewählten Standort will Tesla laut Moravy möglicherweise noch in diesem Jahr „erste Technik-Tests“ vornehmen, wahrscheinlich aber erst 2026, berichtet die Agentur dpa. Anträge für den Umbau der alten Fabrik seien bereits gestellt, sobald sie genehmigt seien, würde die Arbeit daran beginnen. Zunächst sollen rund 130 Ingenieure in das neue Zentrum umziehen, die derzeit in der Gigafactory in Grünheide und an kleineren Standorten in Berlin arbeiten, für später seien um 250 Beschäftigte vorgesehen.
Nach Angaben des Bürgermeisters Igel liegt der Schwerpunkt der zukünftigen Tesla-Arbeit in Köpenick auf Elektroautos, Batterie-Technik und Ladeinfrastruktur. Den genauen Standort will er nicht vor dem Unternehmen verraten. Auf jeden Fall liegt Köpenick im Berliner Osten und damit nur etwa zehn Kilometer entfernt vom brandenburgischen Grünheide, wo Tesla im März 2022 seine Elektroauto-Gigafactory (s. Foto oben in Betrieb nahm.