Mit rund 88.400 Elektroautos hat Tesla im ersten Quartal 2020 zwar deutlich weniger ausgeliefert als im Vierteljahr davor, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte, damit aber immer noch die zuvor wegen der Coronavirus-Krise gesenkten Erwartungen weit übertroffen. Die spontane Reaktion an der Börse auf diese Meldung war überaus positiv. Und ein langjähriger Tesla-Investor sieht sie als Beleg dafür, dass der Elektroauto-Pionier bessere Produkte hat als die Verbrenner- wie Elektro-Konkurrenz und sie zunehmend hinter sich lassen wird.
„Tesla besser als Verbrenner und E-Autos“
Die Einschätzung kommt von Gene Munster von der Kapitalfirma Loup Ventures, die seit vielen Jahren in Tesla investiert ist. Der Managing Partner des Unternehmens gehört zu den wenigen professionellen Finanzexperten, denen von Tesla-Chef Elon Musk Respekt entgegengebracht wird – ansonsten kritisiert er sie gern und lobt das Können privater Berichterstatter und Analysten.
Munster hatte schon im Vorfeld der Zahlen-Bekanntgabe darauf verwiesen, dass es im aktuellen Corona-Umfeld weniger auf die absoluten Zahlen ankomme als auf die Entwicklung im Vergleich zu den anderen Autounternehmen. Tesla zerstöre die Konkurrenz, kommentierte er jetzt laut dem Portal Benzinga die Q1-Zahlen. Gegenüber dem selben Quartal im Jahr 2019 habe Tesla seinen Absatz um 40 Prozent gesteigert, während die gesamte US-Autoindustrie 29 Prozent verloren habe. „Tesla gewinnt, weil sie ein Produkt haben, das messbar besser ist als sowohl benzinbetriebene als auch elektrische Wettbewerber“, wird Munster zitiert.
Tesla-Produktion trotzt Corona-Stopps
Eine von manchen erwartete Aktualisierung zum im Februar erklärten Ziel von mindestens 500.000 Auslieferungen in diesem Jahr lieferte Tesla am Donnerstag zunächst nicht. Auch Loup Ventures will erst wieder Prognosen abgeben, wenn klarer ist, wie sich die Coronavirus-Lage weiter entwickelt. Doch laut Munster dürfte Tesla auch in den restlichen drei Quartalen des Jahres relativ gesehen um jeweils 15-25 Prozent vor den anderen Autoherstellern liegen. Und im vierten Quartal könne es, falls die Pandemie bis dahin im Griff ist, eine „dramatische Erholung“ bei Tesla geben.
Tesla hatte am Donnerstag nach Börsenschluss die Zahlen zu Auslieferungen und Produktion im ersten Quartal 2020 gemeldet. Mit rund 88.400 Elektroautos war der Verkauf deutlich besser als zuletzt von Analysten erwartet. Die Produktion erreichte knapp 103.000 Fahrzeuge, lag damit also trotz Corona-Unterbrechungen um nur etwa 2000 unter dem Rekordwert von 105.000 produzierten Teslas im Schlussquartal 2019.