Nach Nordamerika bekommt jetzt auch Europa ein Software-Update, mit dem neuere Elektroautos von Tesla mit ihrem Autopilot-System Tempolimits auf Verkehrsschildern erkennen können. In den USA hatte die Verteilung von Versionen ab 2020.36 mit dieser lange erwarteten Funktion schon Ende August begonnen, und zunächst war nicht sicher, ob Tesla sie auch für Europa schon einsatzfähig gemacht hat. Jetzt aber meldeten erste deutsche Tesla-Besitzer, die Software bekommen zu haben, und tatsächlich zeigen ihre Elektroautos damit erkannte Tempo-Schilder an.
Tesla bei neuer Funktion vorsichtig
Seit der Trennung vom ersten Autopilot-Partner Mobileye hatten Teslas geltende Tempolimits nicht mehr von Schildern abgelesen, sondern aus Datenbanken bezogen, die häufig nicht auf dem neuesten Stand sind. Die Folge war, dass die Elektroautos häufig die falsche Geschwindigkeit wählten, was ihre Fahrer dann korrigieren mussten. Teslas KI-Chef Andrej Karpathy erklärte dazu, die Vielfalt bei Tempo-Schildern weltweit sei geradezu „verrückt“, weshalb es sehr schwierig sei, neuronalen Netzen deren zuverlässige Erkennung beizubringen.
Jetzt aber ist es zumindest in einem ersten Schritt so weit. Wie zuvor die Erkennung von Ampeln und Stopp-Schildern und in Nordamerika auch das Anhalten davor führt Tesla die neue Funktion zunächst vorsichtig ein: Erkannte Tempolimits werden auf dem Display angezeigt, aber nicht automatisch in das Autopilot-System übernommen. Wer die erkannte zulässige Höchstgeschwindigkeit wählen will, muss deshalb zunächst auf das Schild-Symbol damit tippen.
https://mobile.twitter.com/raffaeru/status/1303316879646363648
Nach Berichten im deutschen Forum Tesla Fahrer und Freunde (TFF) hat die neue Software sowohl deutsche als auch Schweizer Fahrer schon erreicht. Der Dienst TeslaFi meldete am Mittwochvormittag 29 Installationen der neuesten Version 2020.36.3.1 allein in Deutschland bei verschiedenen Modellen, also auch Tesla Model S oder Model X. Ebenso beruhigend für alle, die neue Tesla-Funktionen kaum erwarten können: Das Update scheint auch auf Fahrzeuge aufgespielt zu werden, die noch nicht mit der neuesten Autopilot-Hardware in Form von Teslas eigenem FSD-Computer ausgestattet sind.