Das Twitter-Netzwerk von Tesla-CEO Elon Musk scheint gut zu funktionieren. Jeden Tag dürfte er in vielen tausend oder sogar Millionen Beiträgen dort erwähnt und angesprochen werden, aber irgendwie schafft er es, die entscheidenden nicht zu übersehen. So war es auch in dieser Woche wieder: Ein YouTuber aus den USA klagte, das Security-Personal für die neue Tesla-Baustelle in Texas habe ihm verboten, mit seiner Drohne Aufnahmen davon zu machen, und mit einer Anzeige gedroht. Und wenige Stunden später schaltete sich schon der Tesla-Chef ein und erklärte, vernünftige Drohnen-Flüge über der entstehenden Gigafactory seien kein Problem.
Tesla-Aufpasser drohen mit Anzeige
Fast genau das gleiche Geschehen hatte sich schon um die deutsche Gigafactory von Tesla in Grünheide bei Berlin abgespielt, an der seit diesem Frühjahr gebaut wird. Ein 13-jähriger Jugendlicher hatte dort im März ebenfalls Drohnen-Aufnahmen gemacht, was ihm ebenfalls vom Sicherheitspersonal verboten wurde, das sogar die Polizei rief. Auf YouTube bat Tesla Kid Grünheide, wie er sich nennt, um Hilfe. Das wurde auf Twitter weitergemeldet, und wenig später erteilte der Tesla-Chef dem jungen Fan und anderen die Erlaubnis, über Giga Berlin zu filmen.
Das Personal vor Ort erwies sich kurz darauf als bereits informiert, und mittlerweile scheint der Flug-Verkehr über der deutschen Tesla-Baustelle problemlos geregelt. Bis in diese USA scheint sich die Drohnen-Freundlichkeit von CEO Musk allerdings noch nicht herumgesprochen zu haben. Er brauche Hilfe, schrieb der lokale Beobachter Jeff Roberts am Donnerstag erst auf YouTube und dann auf Twitter: Der Leiter der Tesla-Security für die Baustelle in Texas habe ihm das Filmen und Fliegen darüber verboten und angedroht, eine Strafanzeige deswegen zu stellen.
Einige Twitter-Nutzer begannen daraufhin, die Rechtslage zu diskutieren, und empfahlen zum Teil, die Anweisungen der Tesla-Aufpasser zu ignorieren. Roberts selbst aber wollte lieber eine einvernehmliche Lösung, und die gab es tatsächlich, nachdem ein bekannter Tesla-Twitterer den Hilfe-Ruf des Piloten zitiert hatte: Vernünftige Drohnen-Aufnahmen seien für ihn in Ordnung, schrieb Tesla-Chef Musk, man müsse nur angemessenen Abstand halten und insbesondere nicht zu nah an Menschen heranfliegen. Die Security vor Ort sei möglicherweise etwas „übereifrig“ gewesen.
Tesla Cybertruck, Semi und Model Y aus Texas
Damit kann sich die Tesla-Öffentlichkeit wohl auf weitere Drohnen-Reportagen von Roberts freuen, der sogar schon kurz vor der offiziellen Bekanntgabe des neuesten Gigafactory-Standorts mit häufigen Berichten von dort begann. In seinem jüngsten Video ist (nach dem Drohnen-Hilferuf) zu sehen, dass dort schon eine große annähernd rechteckige Fläche befestigt wurde, die genau nach Norden ausgerichtet ist – also wohl die Basis für das erste Giga-Gebäude in Texas. Tesla will dort den Cybertruck, den E-Sattelschlepper Semi und das Model Y für die US-Ostküste produzieren, außerdem soll laut CEO Musk ein „ökologisches Paradies“ zum Wandern und Radfahren darum herum angelegt werden.