Nach mehreren kleinen und großen Verschiebungen hat sich die neueste zeitliche Vorhersage von Tesla-CEO Elon Musk zu der Beta-Software FSD für das Autopilot-System bewahrheitet: Bis Ende vergangener Woche sollte ein begrenzter Test von deren Version 11.3 beginnen, und tatsächlich wurde sie am Sonntag von Tracker-Diensten auf Fahrzeugen von Tesla-Beschäftigten neu registriert. Auch die Software-Hinweise zu der neuen FSD-Version fanden ihren Weg in die Öffentlichkeit. Darin wird bestätigt, dass die neu geschriebene Beta-Software jetzt auch auf Highways genutzt wird. Einen FSD-Rückruf von vergangener Woche scheint Tesla aber noch nicht umgesetzt zu haben.
Tesla mit neuem System für Autobahnen
Zunächst sollte FSD V11 im vergangenen November mit der Öffnung des Beta-Tests für alle Tesla-Kunden in Nordamerika veröffentlicht werden, doch dafür kam zunächst die Version 10.69.3.1 zum Einsatz. FSD-Software mit einer 11 am Anfang blieb vorerst einer kleinen Zahl von Mitarbeitern einschließlich CEO Musk vorbehalten. Eine wichtige Änderung dabei ist die Vereinheitlichung der Programmierung zu einem „single stack“ für Stadt- wie Autobahn-Fahrten. Auch bei Kunden mit FSD-Beta schaltet der Autopilot bislang noch auf das alte Highway-System um, wenn eine Fahrt über solche Straßen führt.
Zumindest mehr Tesla-Beschäftigte würden aber jetzt die FSD V11.3 erhalten, meldete am Sonntag der Tracker @teslascope, was andere bestätigten – der Dienst selbst ging von einer Ausweitung auf 350-500 Fahrzeuge aus. Die langen Versionshinweise wurden wenig später ebenfalls öffentlich. Erkennung und Planung für Autobahnen und andere Straßen seien vereinheitlicht worden, bestätigt Tesla darin. Der Highway-Stack sei mehr als vier Jahre alt gewesen und habe noch auf der Auswertung einzelner Kameras und Bilder beruht; mit der neuen FSD-Programmierung seien komplexere und intelligentere Manöver möglich.
Full Self-Driving Beta V11.3 is now expanding to more employee vehicles!
— Teslascope (@teslascope) February 20, 2023
Das klingt viel versprechend, wird sich aber erst überprüfen lassen, wenn statt nur Beschäftigten auch Kunden von Tesla die neueste FSD-Version oder noch neuere erhalten. Zumindest in der Masse dürfte das aber noch dauern, denn vor kurzem erklärte CEO Musk, die breite Veröffentlichung (also für alle rund 400.000 Kunden mit bezahlter FSD-Option in Nordamerika) werde wohl erst mit Version 11.3.2 erfolgen. Auch der engere Kreis von frühen externen Beta-Testern hat V11.3 offenbar noch nicht erhalten.
FSD-Rückruf wohl noch nicht umgesetzt
Als Musk die Verzögerung der Ausweitung am Sonntag vor einer Woche angekündigte, war noch nicht öffentlich bekannt, dass es kurz darauf einen FSD-Rückruf bei Tesla geben würde: Laut von der NHTSA veröffentlichten Dokumenten kann die Beta-Software vor allem an Kreuzungen verschiedene Fehler machen, die das Unfall-Risiko erhöhen. In den nächsten Wochen solle deshalb per Funk ein Update verbreitet werden, das Abhilfe bringt. In den Hinweisen zu V11.3 scheinen aber keine der in der Rückruf-Mitteilung genannten Punkte als verbessert erwähnt zu werden. Das könnte einer der Gründe dafür sein, dass Kunden laut der Musk-Ankündigung noch zwei Unterversionen länger auf vereinheitlichte FSD-Versionen warten müssen.