Im deutschen Stadt-Staat Berlin erwärmt sich die Landesregierung allmählich für Elektroautos insbesondere von Tesla – seitdem bekannt wurde, dass das US-Unternehmen östlich der Hauptstadt seine europäische Gigafactory baut und in Berlin selbst ein Design-Zentrum ansiedeln will, haben sich zwei seiner Senatorinnen für ein Tesla Model 3 als Dienstwagen entschieden. Das umgebende Bundesland Brandenburg dagegen, in dem die Gigafactory entsteht, hat laut seinem Finanzministerium zu lange Wege für reine Elektro-Dienstwagen. Und auch in Hamburg fährt kein Senatsmitglied dienstlich Tesla oder ein anderes Elektroauto, wie jetzt bekannt wurde – obwohl es sogar kleiner ist als Berlin.
BMW i3 statt Tesla Model 3
Das geht aus einer aktuellen Antwort des Hamburger Senats auf eine umfangreiche Anfrage eines Abgeordneten der CDU-Opposition zu Dienstwagen in der Hansestadt hervor, die wie Berlin ein Bundesland mit eigener Landesregierung bildet. Ob in Hamburg auch ein Tesla eine zulässige Option wäre, lässt sich dem Dokument nicht entnehmen. Zumindest ein Elektroauto steht dort aber schon im Senatsdienst: ein BMW i3 beim Staatsrat für Stadtentwicklung.
Ebenfalls in der Antwort enthalten ist die offizielle Information, dass der grüne Verkehrssenator Anjes Tjarks sich weiterhin nicht für oder gegen einen Dienstwagen entschieden hat. Das werde er zu gegebener Zeit noch tun, ließ der als Fahrrad-Fahrer bekannte Politiker ausrichten. Dass in der Stadtentwicklung schon einer der Staatsräte (die höchsten Ressort-Beamten unterhalb der Senatoren) BMW i3 fährt, zeigt immerhin, dass die Hansestadt Elektroautos nicht komplett ablehnt. Schon das kleinste Tesla Model 3 hat deutlich mehr Reichweite und würde sich auch mit seinem Format vielleicht besser als Dienstwagen eignen als der kompakte BMW.
BMW-Diesel für exponierte Politiker
Doch dazu müsste der Tesla in Hamburg wie zuvor in Berlin erst einmal auf die Auswahl-Liste kommen, und davon war bislang nichts zu hören. Bürgermeister Tschentscher, Innensenator Grote und Staatskanzlei-Staatsrätin Möller dürfen sich laut der Senatsantwort unterdessen nicht einmal in einem Hybridauto fahren lassen wie die meisten anderen anderen Mitglieder des Landes-Kabinetts: Beide sind in einem konventionellen BMW 530d unterwegs – weil die Polizei für ihre exponierten Positionen Autos mit Verbrennungsmotor und Allrad-Antrieb vorschreibe, wie der Senat erklärt.