Gemessen am Tesla Model 3 kam das VW-Elektroauto ID.3 mit seinem Start im Herbst 2020 spät, aber immer noch früher als Konkurrenz-Modelle anderer Hersteller. Zudem konnte es bei der Reichweite erstmals mit Tesla mithalten und war in der Basis bis zu 11.000 Euro billiger als das Model 3. Ein echter Verkaufsschlager wurde das erste Elektroauto auf der MEB-Plattform für den ganzen Volkswagen-Konzern bislang trotzdem nicht. Vielleicht deshalb hat VW schon jetzt eine Auffrischung für 2023 angekündigt – mit der allerdings auch der Preis gestiegen ist.
Start mit VW ID.3 wird 6000 Euro teurer
Als VW im Juli 2020 die Bestellungen für ID.3 öffnete, kostete er mindestens knapp 36.000 Euro, und Tesla wollte für sein kleinstes Model 3 noch 46.470 Euro haben. Später sank der Preis für das US-Elektroauto um bis zu 3000 Euro und ist seitdem wieder um 10.000 Euro gestiegen, während der bei VW weitgehend stabil blieb. Bei Tesla wird nach einem solchen Schritt in China und Rabatten in den USA schon wieder über Preis-Senkungen spekuliert. VW aber teilte jetzt mit, dass der ID.3 deutlich teurer wird.
Seit 1. Dezember beträgt der Start-Preis für die Ausführung ID.3 Life bei 43.995 Euro, informierte das Unternehmen am Freitag, nachdem es am Tag zuvor schon seinen Konfigurator umgestellt hatte. Teil davon war auch eine Ausdünnung der Optionen zusammen mit besserer Serienausstattung. Vorher gab es unter anderem mehr Farben und Felgen, und die Basis-Version ID.3 Pro kostete zuletzt ab 38.060 Euro.
Für den rund 6000 Euro höheren Preis gibt es neben bislang kostenpfliochtigen Extras wie größerem Bildschirm und Alu-Felgen allerdings auch schon eine Auffrischung innen und außen. Genauer will VW sie erst im Frühjahr 2023 präsentieren, zeigte aber bereits jetzt einige Entwürfe (s. Foto oben). Das Außendesign werde „geschärft“, hieß es dazu, und „hochwertige und teils nachhaltige Materialien“ würden den Innenraum prägen. Bei der Gestaltung habe man auf Rückmeldungen von Kunden gehört.
Kleineres Elektroauto lässt auf sich warten
Der Grund für diese Vorstellung mitsamt Preisen vor der eigentlichen Vorstellung dürfte sein, dass man schon bald einen der aufgefrischten ID.3 bekommt, wenn man ihn jetzt bestellt. Die neuen Varianten würden voraussichtlich nicht vor dem vierten Quartal 2023 ausgeliefert werden, erklärt Volkswagen. Somit werde nicht mehr das bei der Bestellung in Konfigurator und Vertrag gezeigte Fahrzeug geliefert, sondern das weiterentwickelte Modell.
Ohne die Auffrischung vorab zu verraten, hätte VW diesen Hinweis kaum geben können. Schon jetzt aber macht sie den Elektroauto-Einstieg bei der Marke deutlich teurer. Darunter gibt es nur den schon abgeschafften und dann wiederbelebten e-Up als Elektroversion, während ein zunächst für 2023 angekündigtes kleineres Elektroauto – ähnlich wie bei Tesla – auf sich warten lässt. Immerhin könnten die ID.3-Wartezeiten bei VW bald kürzer werden: Nach den Angaben von Freitag soll das Elektroauto dafür künftig auch im Werk Wolkfsburg produziert werden.