Manche Datenschützer stören sich daran, aber viele Tesla-Besitzer schätzen die Anfang 2019 eingeführte Sentry- oder Wächter-Funktion in ihren Elektroautos, denn mit ihrer Hilfe wurden schon viele Vandalen und Auto-Einbrecher überführt. Wenn der Tesla-Wächter aktiviert ist und Erschütterungen oder starke Annäherung registriert, werden die Aufzeichnungen der um das Fahrzeug verteilten Außenkameras gespeichert. Ganz am Anfang war der anschließende Zugriff auf diese Aufnahmen recht mühsam, inzwischen hat Tesla ihn erleichtert – und bald könnte er live am Smartphone möglich sein.
Fernzugriff auf Tesla-Kameras soll kommen
Darauf wies am Samstag auf Twitter der bekannte Hacker @greentheonly hin, der immer wieder Tesla-Software auf möglicherweise kommende Funktionen durchforstet und damit schon einige Male (aber längst nicht immer) richtig lag. Nachdem andere Nutzer über mögliche Sentry-Neuerungen spekuliert hatten, meldete sich @greentheonly mit der Information zu Wort, dass offenbar ein Fernzugriff auf die Tesla-Kameras nahe.
Um Bilder des Tesla-Wächters oder auch der Dashcam-Funktion zu speichern, mussten Tesla-Besitzer bislang einen eigenen Speicher-Stick in einen der USB-Ports an Bord stecken. Seit kurzem gibt es bei Model 3 und Model Y dafür einen neuen Platz im Handschuhfach, das sich mit einem Code sichern lässt, und der Stick wird mitgeliefert. Anfangs musste man ihn in einen externen Computer stöpseln, um die Aufnahmen anzusehen. Seit einem Tesla-Update von diesem April sind sie auch direkt über den Bildschirm im Fahrzeug abrufbar.
Well, the remote camera viewing seems to be in the wings, whenever they'll drop it in 2020.48 or if they'll postpone it again – I don't know.
— green (@greentheonly) November 27, 2020
Schon das war ein großer Komfortgewinn, aber die nächste Neuerung geht laut @greentheonly noch deutlich weiter. „Es sieht so aus, als würde es Live-Streaming von Auto-Videos zur Telefon-App geben“, schrieb er auf Twitter. Damit könnte es zum Beispiel möglich werden, die Kamerabilder live in der Tesla-App anzusehen, wenn der Wächter ausgelöst wurde – nicht selten geschieht das an belebten Orten ohne wirklich kritische Ereignisse. Twitter-Nutzer dachten die bislang nur erhoffte Funktion gleich weiter und wollten zum Beispiel über Außenlautsprecher mit Angreifern oder innen mit im Auto wartenden Kindern oder Haustieren kommunizieren.
Der Entdecker der Software-Hinweise auf die Sentry-Übertragung wollte sich wie üblich nicht festlegen, ob und wann Tesla die Neuerung tatsächlich einführt. CEO Elon Musk hat allerdings für die Zeit vor Weihnachten ein Update angekündigt, das sowohl vielfach gewünschte als auch überraschende neue Funktionen umfassen werde.