Die Bauvorbereitungen auf dem Grundstück, auf dem die Tesla-Fabrik Giga Berlin entstehen soll, kommen zügig voran. Das zeigen Bilder einer Fahrt von teslamag.de mit einem Tesla Model X durch das Areal zwischen den Orten Grünheide und Freienbrink in Brandenburg am gestrigen Dienstag. Ein Areal, das nach offiziellen Angaben gut 90 Hektar ausmacht und noch vor einer Woche voller Kiefern stand, ist jetzt eine weitestgehend freie Fläche.
An den gut bewachten Zufahrten zum Gelände hielt das Personal den schwarzen Tesla und seine freundlich grüßenden Insassen offenbar für irgendwie offiziell. Die Auskunft, man sei von „Teslamag”, weckte jedenfalls keine Skepsis, was die Fotodokumentation erheblich erleichterte. Von Osten her kommend, auf einem mit Schotter verstärkten Waldweg, präsentierte sich dieser Teil des Forstes als nahezu reine Kiefernmonokultur. Hier und da waren Bäume mit pinker Sprühfarbe markiert — womöglich jene, in denen noch Waldbewohner überwintern. Ähnlich markierte Bäume wurden auf dem bereits gerodeten Teil stehen gelassen.
Die kurz vor den Bahngleisen, die das Areal durchlaufen, parkenden Fahrzeuge und die beschilderten Zäune im Wald deuteten darauf hin, dass in diesem Teil weiterhin Rückstände von Weltkriegsmunition oder -bomben identifiziert und geräumt werden. Mit Baucontainern vor Ort stationiert ist die Firma Ortung & Bergung von Kampfmitteln (OBK) aus Pasewalk. Auch Lieferwagen der Firma Donner, einem Forstdienstleister aus Bronkow im Kreis Oberspreewald-Lausitz („Energie aus Holz”) standen am Wegesrand. Im Herbst sollen hier weitere 60 Hektar des industriellen Kiefernwaldes auf dem insgesamt 300 Hektar großen Tesla-Grundstück geschlagen werden.
Über die alte Bahnstrecke hinweg, die das Areal teilt, führt der in diesen Tagen schlammige Weg weiter bis auf die offene gerodete Fläche – hier soll der erste Teil von Teslas Giga Berlin entstehen. Ein Großteil der geschlagenen Baumstämme sind bereits auf große Stapel entlang der Wege weiter im Westen gebracht worden. Am Dienstag räumten Forstmaschinen die übrig gebliebenen Äste auf große Haufen und von dort auf Transportfahrzeuge. Auf dem Rückweg wird die Frage, ob heute wieder Eindringlinge im Wald unterwegs seien, von den Security-Mitarbeitern freundlich verneint.
Auch die Anfahrt von Süden her gelingt problemlos. Wieder auf einem Schotterweg passiert man mit Baumstämmen beladene Lkw und viele Waldmaschinen ohne Fahrer. Ein Großteil der ersten Waldarbeiten ist allem Anschein nach erledigt. Die Genehmigung zur vorzeiten Rodung der ersten 90 Hektar Kiefern kam erst am 13. Februar und wurde dann nur zwei Tage später vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg unterbrochen, um die Klagen zweier Naturschutzverbände auf einen Rodungsstopp zu prüfen. Am 20. Februar wies das Gericht die Anträge endgültig zurück, und sofort wurden die Rodungsarbeiten unter Hochdruck fortgesetzt. Jetzt sind sie vorläufig abgeschlossen und das geerntete Holz wird gesammelt und abtransportiert.
Sofern die Genehmigungsverfahren für die Gigafactory in Grünheide im Sinne von Tesla enden, könnten die Bauarbeiten für den ersten Teil der neuen Fabrik bald beginnen. Noch aber steht die Baugenehmgiung aus. Außerdem verlangt das Bundesimmissionsschutzgesetz eine öffentliche Anhörung. Diese ist für den 18. März angesetzt.