Vielleicht wurde es Zeit, dass es jemand versucht, und das wäre hiermit geschehen: In einer finnischen Fernseh-Show wurde jetzt gezeigt, wie ein Tesla Model X von neun Fahrrad-Fahrern aufgeladen wird. Nähere technische Informationen sind einem auf YouTube eingestellten Ausschnitt aus der Sendung nicht zu entnehmen, aber die neun weiblichen und männlichen Rad-Profis erzeugten innerhalb von 20 Minuten genügend Strom für 2 Kilometer Reichweite. Laut der Show war das wie geplant ein Rekord – weil es niemand zuvor gemacht hat.
Graues Tesla Model X im Studio
Der Versuch beginnt mit einem grauen Tesla Model X im Studio, dessen linke Flügeltür sich öffnet. Aus ihm entsteigt der als „Erfinder-Genie Janne“ angekündigte Kandidat, der mit mit einem Hand-Nebelwerfer gleich für Show-Stimmung sorgt. Was er vorhabe, sei ziemlich sinnlos, aber mache Spaß, sei konkret und spannend, erklärt er laut Untertiteln der Moderatorin. 20 Minuten soll auf den bereitstehenden Fahrrädern gestrampelt werden, um dem Tesla etwas Strom zu spenden. Sie sind über Kabel mit zwei großen Kästen auf einem Tisch verbunden, daneben steht eine daran angeschlossene Ladestation.
Dann kommen die Strom-Erzeuger, laut Moderatorin alles professionelle Bahn- und Straßen-Sportler, und treten gleich in die Pedale. Erst einmal vorsichtig, bittet der Erfinder, steckt dann das Typ-2-Kabel, dessen anderes Ende sich schon in der Ladebuchse des Tesla befindet, in die Ladesäule, und schon zeigt die grüne Anzeige um die Buchse eine laufende Ladung an. Erst 1,06 Kilowatt, dann 1,03 Kilowatt ist auf einem Messgerät zu sehen, „ihr produziert 1,2 Kilowatt“, ruft dann Janne.
Im YouTube-Video folgt ein Schnitt und dann die Information, dass nach knapp der Hälfte der Zeit Strom für 1 Kilometer zusätzlich im Tesla-Akku gelandet ist. Nach den vollen 20 Minuten sind es 2 Kilometer, Applaus. Wenn die Strampel-Leistung der neun Sportler durchgehend 1,2 Kilowatt betrug, hätten sie in dieser Zeit 400 Wattstunden abzüglich Verlusten erzeugt, was zu den angegebenen 2 Kilometern Extra-Reichweite passt.
Trotzdem zeigt der Versuch eher, dass sich ein Elektroauto nicht gut mit humanoiden Heim-Mitteln aufladen lässt. Wer nicht ein Team mit acht weiteren ausdauernden Sportlern bereit hat, kann nur mit 130 Watt Rad-Leistung rechnen, was wahrscheinlich unter dem Eigenverbrauch des Tesla-Ladegeräts plus Steuer-Elektronik liegt. Viel versprechender erscheint da zumindest beim großen Tesla Cybertruck die angekündigte Solar-Option. Auf seinen Dachflächen dürfte sich damit ungefähr die gleiche Leistung unterbringen lassen, wie sie neun Radler erstrampeln.