Schon 2008 brachte Tesla sein erstes Elektroauto auf den Markt, und die meisten der rund 2500 Roadster dürften noch heute irgendwo unterwegs sein – allen voran das allererste Serien-Exemplar von Tesla-CEO Elon Musk selbst, das vor gut zwei Jahren auf den Weg zum Mars geschickt wurde. Seit 2012 kamen nacheinander Model S, Model X, Model 3 und Model Y dazu, insgesamt wurden mittlerweile mehr als eine Million Teslas gebaut. So kommen immer mehr und langfristigere Informationen zusammen, die Anhaltspunkte zu einer wichtigen Frage geben: Wie lange behält der Akku in einem Elektroauto (in diesem Fall von Tesla) seine Kapazität?
Tesla-Akkus halten lang
Gesammelt und analysiert werden die Daten dazu höchstwahrscheinlich auch von Tesla selbst, öffentlich aber kümmert sich unter anderem Maarten Steinbuch darum. Auf der Grundlage einer in den Niederlanden gestarteten Online-Umfrage unter Tesla-Besitzern, die inzwischen aus den USA betreut wird, erstellt er regelmäßig Grafiken über den Kapazitätsverlust der Akkus von Model S, Model X und Model 3 (der Roadster ist also nicht dabei) im Lauf der Jahre sowie der Kilometer. Zuletzt aktualisiert wurden die gemeldeten Batterie-Daten laut Steinbuchs Blog Anfang Mai.
Und diese Analysen zeigen ein beruhigend deutliches Bild: Selbst nach rund 240.000 Kilometern hat ein durchschnittlicher Tesla-Akku noch 92 Prozent seiner anfänglichen Kapazität. Aus 400 Kilometer Reichweite beim Kauf würden so zum Beispiel 368 Kilometer nach einer Laufleistung, die bei einem Verbrenner-Auto schon als stolz gelten kann. Und selbst bei 280.000 Kilometern haben Tesla-Akkus nach den Daten weniger als 10 Prozent verloren.
Keine Daten für andere E-Autos
Auf 95 Prozent ihrer Start-Kapazität allerdings fallen die Akkus recht schnell – nach etwa 80.000 Tesla-Kilometern. Die gute Nachricht dahinter ist, dass die Kurve der Degradation etwa ab diesem Punkt deutlich flacher wird. Jenseits von 200.000 Kilometern werden die Daten spärlicher, sodass die Zuverlässigkeit der von Steinbuch in die Wolke der Einzelwerte gelegten Kurve abnehmen dürfte. Fortgeschrieben deutet sie aber darauf hin, dass die 90 Prozent erst unterschritten werden, wenn ein Tesla mit seinem Akku mehr als 320.000 Kilometer hinter sich hat.
Für die wenigen Ausreißer nach unten, die in den Daten ebenfalls zu sehen sind (aber auch Fehler sein könnten), mag es nur ein schwacher Trost sein, aber insgesamt dürfen diese Analysen mögliche Bedenken zur Dauer-Haltbarkeit von Tesla-Akkus weitgehend zerstreuen. Bei den von anderen Herstellern jetzt zunehmend gebauten Elektroautos dagegen wird sich erst noch zeigen müssen, wie haltbar ihre Batterien sind. Denn noch sind sie, so wie am Anfang die von Tesla, für langfristige Praxis-Daten schlicht zu neu.