Ohne ein konkretes Ziel-Datum nennen, sagte CEO Elon Musk in diesem Oktober, Tesla wolle möglichst schnell 1 Terawattstunde an Batterien jährlich produzieren, und zwar „vertikal integriert“, also praktisch im Alleingang. Dennoch werden weiterhin auch Zulieferer für komplette Batterien gebraucht, und mit Panasonic hat jetzt einer der drei wichtigsten für Tesla bestätigt, dass er eine weitere Fabrik in den USA bauen will. Im November sollen die Arbeiten beginnen und 2025 die Serienproduktion. Allerdings wiederholte Panasonic jetzt nicht, dass die Batterien von dort vor allem für Tesla gedacht sind – und will in Kansas auch nicht mit dem neuen 4680-Format des Kunden beginnen.
Tesla-Partner bestätigt neue Fabrik
Panasonic war der erste große Batterie-Partner von Tesla, und zusammen bauten die beiden Unternehmen früh die Gigafactory im US-Bundesstaat Nevada auf. Nach Schätzungen ist sie inzwischen bei pro Jahr rund 40 Gigawattstunden an Batterien in dem 2170-Format, das Tesla mit dem Model 3 einführte. Inzwischen sind CATL aus China und LG Energy Solutions aus Südkorea deutlich wichtigere Lieferanten, aber Panasonic bleibt am Ball: Man sehe das von Tesla entwickelte Batterie-Format 4680 als neuen Weg nach vorn an, sagte ein Energie-Manager des japanischen Unternehmens in diesem März.
Die Produktion der neuen Batterien sollte in Japan beginnen und dann im größeren Stil in den USA fortgeführt werden, hieß es damals. Als die Gouverneurin von Kansas in diesem Juli mitteilte, dass Panasonic sich für ihren Bundesstaat entschieden habe, hörte sich das deshalb so an, als würde in der geplanten zweiten US-Fabrik nur oder hauptsächlich für Tesla produziert werden, und das in dem speziellen 4680-Format. Doch am Montag veröffentlichte das Unternehmen erste eigene Informationen zu dem Projekt, laut denen die Fabrik mit den bewährten 2170-Batterien anfangen soll.
Auch Tesla als voraussichtlich größter Abnehmer wird in der Panasonic-Mitteilung nicht erwähnt, nur die allgemeine Absicht, die eigene Produktionskapazität für Elektroauto-Batterien in Nordamerika zu erhöhen. Laut einem Bericht der Nachrichten-Agentur Reuters erklärte der Finanzchef des Unternehmens anschließend, man habe sich für den Start im 2170-Format entschieden, weil der mit einem Gefühl der Sicherheit und schnell erfolgen könne. Eine feste Zusage für einen späteren Wechsel auf 4680 machte er offenbar nicht.
Panasonic überrascht mit 2170-Plänen
Schon der Start mit 2170-Batterien kommt überraschend, weil die Fabrik in Kansas nach Panasonic-Angaben erst im März 2025 mit der Serienproduktion beginnen soll. Zu diesem Zeitpunkt wäre zu erwarten gewesen, dass Tesla seine Elektroauto-Palette schon weitgehend auf Akkus aus 4680-Batterien umgestellt hat. Für 2022 sei das eigene Format noch nicht so bedeutend, ab 2023 aber schon, hatte CEO Musk im August dazu gesagt. Bei der Telefon-Konferenz zu den Q3-Zahlen im Oktober sprachen er und sein Technik-SVP Drew Baglino dann viel über den Weg zu massenhafter Batterie-Produktion bei Tesla. Dabei ging es vor allem um die eigenen 4680-Zellen, aber an einer Stelle sagte Baglino, auf das Format komme es weniger an als auf Kostensenkung im Produktionsprozess.