Matthias Müller ist CEO beim deutschen Sportwagenhersteller Porsche und ähnlich wie Elon Musk von der Elektromobilität nicht ganz abgeneigt. Obwohl der US-Amerikaner mit Tesla Motors zurzeit noch einen deutlichen Vorsprung in diesem Gefilde vorweisen kann, will Porsche Ende 2017 oder spätestens Anfang 2018 einen vollelektrischen Sportwagen in das Sortiment aufnehmen.
Zwar sollte man meinen, dass Müller das Erfolgskonzept der Kalifornier zuvor gut einstudiert haben müsste, bevor er ebenfalls einen Elektrosportwagen an den Start schickt, doch dieser behauptet Gegenteiliges. „Ich kann nichts über Tesla sagen“, sagt er gegenüber dem Wall Street Journal. „Ich weiß nichts über Tesla“, heißt die Erklärung des Porsche-CEO, die man nur schwer glauben kann.
Ende März spuckte der Vorstandsvorsitzende noch andere Töne: Auf der jährlichen Hauptversammlung der Porsche AG lobte man das Tesla Model S als „außergewöhnliches Auto“ und wollte gar in die Fußstapfen von Tesla Motors treten. Nun will man den kalifornischen Fahrzeughersteller mit einem aktuellen Börsenwert von fast 30 Milliarden US-Dollar kaum kennen.
Auf die Frage hin, ob Porsche etwas von einem Neuankömmling wie Tesla Motors lernen könnte, beschränkte Müller seine Antwort lediglich auf die aktuelle finanzielle Situation des Elektroauto-Pioniers. „Haben Sie die Zeitung gestern gelesen?“, fragte Müller den Redakteur. „Haben Sie die Kennzahlen aus dem Finanzbericht gelesen?“, fragte er weiter rhetorisch.
Tesla Motors erzielte im ersten Quartal dieses Jahres einen Verlust von 154 Millionen US-Dollar, trotz rekordverdächtigen Auslieferungen von über 10.000 Fahrzeugen und einer entsprechenden Steigerung des Umsatzes. Dies sei vor allem der Entwicklung des Model X geschuldet, als auch hohen Investitionen für den Bau der Tesla Gigafactory, der größten Batteriefabrik der Welt.
Auch wenn Porsche-CEO Matthias Müller Tesla Motors zu ignorieren scheint, weiß er über die Zukunft der Elektromobilität bescheid. „Es gibt keine Zweifel daran, dass die Zukunft batteriebetriebene Fahrzeuge bereithält. Die große Frage ist: Wann? Diese Technologie hat Probleme“, sagt Müller. Laut ihm müssen hierbei Industrie und Staat enger zusammenarbeiten.