Bild: LS Power
Mit dem modularen Akku Megapack für stationäre Strom-Speicher bietet Tesla seit 2019 ein System an, mit dem sich innerhalb weniger Monate Anlagen mit einer Kapazität von 1 Gigawattstunden realisieren lassen. Die Nachfrage ist laut CEO Elon Musk größer als Teslas Angebot, mehrere Megapack-Projekte wurden schon verkündet oder abgeschlossen. In Kalifornien ist jetzt allerdings eine Akku-Anlage ohne Tesla-Technik in Betrieb gegangen, die sich zumindest vorübergehend als die größte ihrer Art bezeichnen darf. Aber die Rekord-Jagd bei fest installierten Akkus geht weiter: Ein Tesla-Partner plant bereits ein noch viel größeres Projekt.
Viele Projekte mit Tesla Megapack
Durch den Speicher-Park Hornsdale Reserve in Australien geriet Tesla Ende 2017 erstmals als großer Lieferant auch von Akkus zum Aufstellen statt zum Fahren in den Blick. Die Anlage mit zunächst 100 Megawatt Leistung und 129 Megawattstunden Kapazität baute Tesla im Rahmen einer Wette innerhalb von 100 Tagen auf. Damals war sie die mit Abstand größte ihrer Art weltweit und wurde inzwischen um noch einmal 50 Prozent erweitert. Der Betreiber ist Neoen, ein auf erneuerbare Energie spezialisiertes Unternehmen aus Frankreich.
Trotz der Vergrößerung von Teslas Pionier-Park in Australien wurden inzwischen mehrere Projekte angekündigt, die noch größere Dimensionen haben sollen. Mit Tesla Megapacks wird seit Juli in Kalifornien eine Akku-Anlage gebaut, die zunächst 730 Megawattstunden speichern soll und später möglicherweise sogar 1,1 Gigawattstunden. Ebenfalls größer als Teslas aktueller Rekord-Halter soll eine Anlage mit Siemens-Technik in Australien werden, die mit je einem riesigen Akku auf beiden Seiten einer Strom-Leitung das Netz stabiler machen soll; insgesamt können darin 250 Megawattstunden gespeichert werden.
Diese beiden Riesen-Projekte sind noch nicht fertig, doch aus Kalifornien wurde jetzt die Inbetriebnahme eines neuen Akku-Parks gemeldet, dessen Leistung höher ist als die der Tesla-Anlage in Australien: Bislang wurden laut einer Presse-Mitteilung des Strom-Versorgers LS Power 230 Megawatt erreicht, die bald noch auf 250 Megawatt erhöht werden sollen; die Kapazität wird nicht erwähnt, dürfte aber mindestens bei einer Gigawattstunde liegen, sodass die maximale Leistung vier Stunden lang bereitgestellt werden könnte.
Wann knackt Tesla die Gigawattstunde?
An diesem Projekt war Tesla nicht beteiligt, was bei derartigen Riesen-Akkus inzwischen fast eine Ausnahme geworden zu sein scheint: Das kalifornische System wurde laut LS Power von NEC realisiert, die vielen Batterie-Zellen dafür kamen von LG Chem aus Südkorea. Doch spätestens mit dem Megapack-Park in Kalifornien dürfte Tesla die Akku-Krone zurückgewinnen.
Und falls das noch nicht reicht: Laut einem Bericht hat Neoen in Australien soeben ein weiteres Projekt für Strom-Erzeugung aus Sonne und Wind samt Speicher angemeldet, das alles andere in den Schatten stellt (jedenfalls vorerst): Der Akku-Teil soll 900 Megawatt Leistung liefern und eine Kapazität von 1,8 Gigawattstunden haben. Eine Beteiligung von Tesla wurde bislang nicht bekannt, gilt aber angesichts der frühen Partnerschaft mit Neoen und der Megapack-Vorteile wahrscheinlich.