Mit einer gigantischen Speicher-Installation in Australien hat Tesla zusammen mit dem Betreiber Neoen bewiesen, dass große Akkus eine nützliche Rolle für die Stabilisierung von Strom-Netzen spielen können – und dabei noch ordentlich Geld verdienen. Wegen der guten Erfahrungen wurde die Anlage vor kurzem um 50 Prozent vergrößert, weitere mit Technik von Tesla und anderen Lieferanten sind weltweit in Planung. Die vorerst wohl größte hat jetzt ein Joint-Venture unter Beteiligung des deutschen Siemens-Konzerns vorgestellt.
Netz-Stärkung mit Akku-Puffer
Laut Berichten aus Australien will Fluence, ein Gemeinschaftsunternehmen von Siemens und dem US-Versorger AES, mit zwei riesigen Akkus mit je 250 Megawatt Leistung ein „virtuelles Übertragungsnetz“ zwischen den benachbarten Bundesstaaten Victoria und New South Wales realisieren. Die Tesla-Batterie mit Neoen in dem Land dagegen dient eher dazu, in Zeiten mit viel erneuerbarem Angebot Strom zwischenzuspeichern und bei hoher Nachfrage wieder abzugeben – bei Bedarf auch sehr kurzfristig, was ebenfalls der Netz-Stabilisierung dient.
Fluence dagegen hat vor, die Akkus mit je 125 Kilowattstunden Kapazität zur virtuellen Übertragung von Strom oder als „Netz-Booster“ zwischen den beiden Bundesstaaten einzusetzen: Wenn die physische Leitung ausgelastet ist, kann weiterer Strom zunächst in den Akku auf der Überschuss-Seite fließen; ist die Leitung später freier, wird der gespeicherte Strom übertragen. So lässt sich die Kapazität insgesamt erhöhen, ohne zusätzliche Kabel-Infrastruktur zu verlegen, was sehr aufwendig und teuer sein kann und Genehmigungen entlang der Strecke erfordert.
Projekte mit Tesla Megapack
Ähnlich wie Tesla bei seinem modularen Riesen-Akku Megapack erwähnt Fluence den geringen Platzbedarf und sehr kurze Bauzeiten für solche Speicher-Systeme. Systeme mit 100 Megawatt und mehr lassen sich laut dem Joint-Venture in weniger als einem Jahr realisieren, Tesla spricht sogar von nur drei Monaten bei bis zu 250 Megawatt Leistung.
Und weitere Riesen-Akkus weltweit sind, ob zum Markt-Ausgleich oder als Netz-Verstärkung schon angekündigt. So plant der Tesla-Partner Neoen in Australien eine Anlage mit 1,8 Gigawatt Strom-Erzeugung aus Wind und Sonne zusammen mit einem Akku für 900 Megawatt. Die ersten Megapacks von Tesla werden wohl bei einem Batterie-Park in Kalifornien eingesetzt. Nach Berichten ist für die Anlage im County Monterey eine Kapazität von 730 Megawattstunden geplant, die auf 1,1 Gigawattstunden erhöht werden könnte.