Wer vor Teslas großem Batterie-Tag gehofft hatte, es würde dort auch Neuigkeiten zum überschnellen Tesla Roadster geben, wurde enttäuscht. Aber immerhin hatte CEO Elon Musk Informationen über ein anderes Elektroauto dabei, das kaum weniger spektakuläre Fahrleistungen bietet – und nannte einen konkreten Termin für den Beginn seiner Auslieferung: Ab sofort sei das Tesla Model S Plaid bestellbar, sagte Musk unter dem Hupen-Jubel der etwa 200 Gäste in Model 3 vor seiner Bühne, und ab Ende 2021 zu haben. Die Plaid-Limousine werde schneller sein als jedes andere Serienauto, erklärte er – und in einem Video ließ Tesla anschließend erkennen, wie der CEO das meinte.
Tesla holt Elektroauto-Krone zurück
Schon bei Musks Präsentation liefen Video-Ausschnitte von einer Runde, die der neueste Prototyp für das Tesla Model S Plaid nach seinen Angaben am Sonntag zuvor auf der bekannten US-Rennstrecke Laguna Seca gefahren ist. Dazu wurden die wichtigsten Daten eingeblendet, und mit diesen sichert sich Tesla bei Reichweite und Beschleunigung die Krone, die sonst ab kommenden Jahr an das Luxus-Elektroauto Lucid Air gegangen wäre: Der Tesla mit dem neuen Plaid-Antrieb soll 60 Meilen pro Stunde aus dem Stand in weniger als 2 Sekunden erreichen und mit 520 Meilen Reichweite (rund 840 Kilometer) noch einen Hauch mehr bieten als der Lucid Air, der das aktuell beste Model S hier um 29 Prozent übertreffen soll.
Nur 1 Minute, 30 Sekunden und 3 Zehntel habe Teslas Plaid-Prototyp zuletzt für eine Runde in Laguna Seca gebraucht, berichtete CEO Musk. Schon das ist mehr als fünf Sekunden schneller als vor kurzem bei einem modifizierten Model 3 auf derselben Strecke – das damit seinerseits den vorherigen Elektroauto-Rekord mit einem anderen Prototypen für den neuen Tesla-Antrieb knapp unterboten hatte. Wie das später von Tesla veröffentlichte Video der aktuellen Runde zeigt, ist das Model S Plaid rasant unterwegs, untermalt von einem deutlichen Sirren der hochdrehenden Elektromotoren.
In-car footage from Sunday’s Plaid Model S run at Laguna Seca pic.twitter.com/rwQDBFCWoH
— Tesla (@Tesla) September 23, 2020
Mit weiteren Optimierungen werde Tesla beim Model S Plaid die jetzt erreichte Zeit wohl noch um drei Sekunden oder mehr drücken können, kündigte Musk beim Batterie-Tag weiter an. Er sei deshalb zuversichtlich, schon mit dem schnellsten Model S die besten Runden-Zeiten zu schaffen, die je ein Serienauto erreicht habe, ob mit zwei Türen oder mehr. Und auch die anderen von Tesla genannten Daten klingen geradezu beängstigend: Weniger als 9 Sekunden für die Viertelmeile etwa sind noch einmal mindestens eine Sekunde weniger als beim aktuellen Rekord des Lucid Air von Anfang September.
Musk: Tesla Roadster noch besser
Was denn der neue Roadster dem Model S Plaid dann noch voraushabe, wollte ein Twitter-Nutzer unter dem Video der Rekord-Runde von Tesla wissen. Die Antwort darauf war nicht sehr genau, kam aber immerhin vom CEO persönlich: Der Tesla Roadster werde „besser“, erklärte Musk, ohne auf Nachfragen einzugehen.