Innerhalb der letzten zehn Jahre sind die Preise für fertige Akku-Pakete aus Lithium-Ionen-Zellen für Elektroautos, elektrische Busse und Nutzfahrzeuge sowie stationäre Speicher inflationsbereinigt um 89 Prozent gesunken. Im Durchschnitt lagen sie im Jahr 2020 bei 137 Dollar pro Kilowattstunde nach mehr als 1100 Dollar in 2010, geht aus einer neuen Analyse der Marktforschungsfirma BloombergNEF hervor.
Tesla-Kostenvorteil mit LFP-Zellen
In einem Teilbereich – bei Elektro-Bussen in China – sollen Akku-Pakete inzwischen sogar schon unterhalb von 100 Dollar pro Kilowattstunde zu haben sein. Bis 2023 erwartet BNEF zudem weitere sinkende Preise, sodass die 100 Dollar bis dahin auch bei Elektroautos erreicht würden. Damit seien Hersteller erstmals in der Lage, diese zum gleichen Preis wie vergleichbare Verbrenner anzubieten, auch wenn keine Subventionen dafür fließen.
In diesem Jahr bezahlten Elektroauto-Hersteller noch durchschnittlich 126 Dollar pro Kilowattstunde an Akku-Paketen, berichtet BNEF in einer Pressemitteilung weiter. Dies entspreche rund 100 Dollar auf der Ebene der einzelnen Zellen dafür, was bedeute, dass die Integration zu Paketen 21 Prozent des Gesamtpreises ausmache.
Zu den Kosten bei einzelnen Abnehmern macht BNEF keine Angaben, allgemein gehen Beobachter jedoch von einem Vorsprung von Tesla zumindest gegenüber anderen westlichen Herstellern aus. In diesem Jahr könnte er zugenommen haben: LFP-Zellen kosten laut der Studie nur 80 Dollar pro Kilowattstunde, also 20 Prozent weniger als im Durchschnitt. Und seit Oktober produziert Tesla in China das Model 3 in der Variante Standard-Reichweite plus mit solchen robusten Batterien, auch für den Europa-Export, wie sich kurz darauf überraschend zeigte.
Akkus 2030 für 58 Dollar pro kWh
Aber auch mit anspruchsvolleren Chemien und für andere Elektroauto-Hersteller als Tesla ist laut BNEF die Marke von 100 Dollar für Akku-Paket in Sicht. Dass sie bis 2023 erreicht werde, könne als sicher gelten. Und selbst wenn die Rohstoff-Preise erneut auf eine Spitze wie 2018 steigen würden, verschiebe sich dieser Punkt nur um zwei Jahre. Denn die Branche werde immer weniger empfindlich für solche Schwankungen, auch weil wichtige Zellproduzenten größere Teile der Wertschöpfungskette zum Teil einschließlich Rohstoff-Gewinnung selbst übernähmen.
Das entspricht exakt der Strategie für die eigene Zellproduktion, die Tesla bei seinem Batterie-Tag Ende September vorstellte. Insgesamt wird es laut BNEF dazu beitragen, dass die Akku-Preise bis 2030 noch weiter sinken werden, auf nur noch 58 Dollar pro Kilowattstunde. Wie der Weg dahin aussehe, lasse sich noch nicht sagen – aber nicht, weil er unmöglich sei, sondern weil es so viele verschiedene Optionen dafür gebe.