Bild: Tesla
Mehrere Jahre lang dürfte Panasonic wegen des riesigen Bedarfs des Elektroauto-Partners Tesla der mit Abstand größte Produzent von Lithium-Ionen-Akkus weltweit gewesen sein, doch diese Zeiten scheinen zu Ende zu gehen. Laut einer aktuellen Studie der Marktforschungsfirma Benchmark Minerals war die Produktionskapazität für Lithium-Ionen-Zellen schon 2019 bei zwei Unternehmen größer als bei Panasonic: bei CATL aus China und bei LG Chem aus Südkorea.
Tesla bald wieder weit vorn?
Laut Benchmark betrug die Kapazität des erst 2011 gegründeten chinesischen Batterie-Champions CATL im vergangenen Jahr bereits 77 Gigawattstunden; aus den verfügbaren Auszügen der Studie geht allerdings nicht hervor, wie viel dieser Kapazität genutzt wurde. Die Kapazität 2019 von LG Chem wird auf 66 Gigawattstunden beziffert. Auch das ist deutlich mehr als der zuletzt bekannt gewordene Wert zur Gigafactory von Tesla und Panasonic im US-Bundesstaat Nevada. Deren Kapazität soll inzwischen bei 30 Gigawattstunden pro Jahr liegen und könnte auf 54 Gigawattstunden erhöht werden.
Tesla allerdings plant nach Andeutungen von CEO Elon Musk Batterie-Kapazitäten im Bereich von mehreren tausend Gigawattstunden pro Jahr, würde also CATL und LG Chem nur kurz die Volumen-Führerschaft überlassen. Bislang ist jedoch nichts Konkretes über Teslas Batteriezell-Pläne bekannt.
Mit Tesla in die Stufe 1
Und in der Zwischenzeit hat sich CATL – so wie auch LG Chem – zum Zulieferer von Tesla in China gemausert, wo Panasonic nach eigener Aussage nicht mit dem Partner investieren wollte. Die Belieferungen sollen in diesem Sommer beginnen, offenbar mit einer neuartigen, kostengünstigen LFP-Chemie. Passend dazu stufte Benchmark Minerals CATL jetzt zum Akku-Zulieferer der Stufe 1 hoch (Tier 1), geeignet dafür, multinationale Autohersteller außerhalb Chinas zu beliefern. Was gut genug für Tesla ist, dürfte tatsächlich auch gut genug für andere Elektroautos sein.