Mehrmals versuchten Fragesteller bei der Telefonkonferenz von Tesla zu den Geschäftszahlen im vierten Quartal 2019, mehr über die Pläne des Unternehmens für eine eigene Fertigung von Batteriezellen herauszufinden. Bei diesen Fragen und auch bei anderen machte CEO Elon Musk klar, dass dieses Thema für Tesla von fundamentaler Bedeutung sei, wollte aber keine Details verraten. Nur so viel: Die Strategie von Tesla sei so interessant, dass sie sogar ihn selbst überwältige.
Für alle Weitere verwies der Tesla-Chef auf einen kommenden Anleger-Informationstag zu Batterien, den er bereits bei der Hauptversammlung 2019 angekündigt hatte. Wie Musk sagte, soll dieser jetzt voraussichtlich im April stattfinden. Tesla sei „sehr konzentriert“ auf das Thema Kapazität für die Zellproduktion.
Dass nicht genügend Batteriezellen zur Verfügung stehen, sei einer der Gründe dafür, dass die Produktion des Elektro-Sattelschleppers Semi nicht schneller angegangen werde, erklärte Musk – denn der brauche ausgesprochen viele Zellen. Ohne drastisch erhöhte Zell-Kapazitäten würden neue Fahrzeuge von Tesla nur eine Verschiebung bedeuten, nicht mehr Elektroautos insgesamt.
Ähnlich beantwortete Musk eine Frage zu einem möglichen neuen E-Fahrzeug von Tesla, das auf kleinem Raum viele Personen befördern könnte: Irgendwann werde es auch das wahrscheinlich geben, auch wenn er nicht sicher sei, ob Menschen gern mit so vielen anderen unterwegs sein wollen. Aber erst müsse Tesla ohnehin die Batterieproduktion auf ein „verrücktes Niveau steigern“. Es gehe dabei „um ein paar tausend Gigawattstunden pro Jahr“, sagte Musk.
Derzeit bezieht Tesla den Großteil seiner Batteriezellen aus einer zusammen mit dem langjährigen Partner Panasonic betriebenen Gigafactory im US-Bundesstaat Navada. Deren Kapazität liegt derzeit bei etwa 30 Gigawattstunden pro Jahr.
Bei dem Batterie-Informationstag würden viele Fragen beantwortet, erklärte der Tesla-CEO weiter, nachdem er allgemein bestätigt hatte, dass die Trockenelektroden-Technologie des im Jahr 2019 übernommenen Speicherspezialisten Maxwell ein wichtiger Teil des Gesamtbildes sein werde. Insgesamt kenne sich Tesla mittlerweile auf allen Ebenen der Batterieproduktion von Zellen über Module bis zum vollständigen Akkupack extrem gut aus – „supertief“, wiederholte Musk mehrmals, „nächstes Level“.
Wenn Tesla mit seinen Batterie-Plänen an die Öffentlichkeit gehen werde, erklärte Musk weiter, werde das Unternehmen eine „sehr überzeugende Story zu präsentieren haben“. Die Strategie werde alle überwältigen – „sie überwältigt sogar mich, und ich kenne sie schon“, sagte er.