Das Autopilot-System von Tesla hat nach neuen Daten des Unternehmens seine Sicherheitsbilanz im Vergleich zum Vorjahr wie zum Vorquartal sprunghaft verbessert. Im ersten Quartal 2020 gab es laut Tesla einen Unfall pro 4,68 Millionen Meilen, die unter Autopilot zurückgelegt wurden. Der Wert ist um fast zwei Drittel besser als im selben Zeitraum vor einem Jahr mit 2,87 Millionen Meilen und gut 50 Prozent besser als im Vorquartal bis Ende 2019.
Tesla stellt eigenen Rekord ein
Nicht-Teslas hatten nach den Daten im neuen Tesla-Sicherheitsbericht im ersten Quartal 2020 alle 0,48 Millionen Meilen einen Unfall. Damit lässt sich errechnen: Wer mit aktiviertem Autopilot-System in einem Tesla unterwegs war, musste fast mit zehnmal geringerer Wahrscheinlichkeit mit einem Unfall rechnen als Fahrer in anderen Autos. Auch diese Quote verbesserte sich gegenüber dem ersten und dem letzten Vierteljahr 2019 um jeweils mehr als 50 Prozent, nachdem sich die relative Unfall-Häufigkeit des Tesla-Systems Ende des Jahres noch leicht verschlechtert hatte.
Mit den neuesten Zahlen stellt Tesla den eigenen Rekord aus dem dritten Quartal 2019 ein, als Fahrten unter Autopilot neunmal seltener in einem Unfall endeten als mit anderen Autos. Die Erklärung für die zuvor gemeldeten Schwankungen könnte mit der Lernfähigkeit des Systems zusammenhängen: Zunächst grob programmierte Modelle kommen in frühe Software-Versionen und lernen dann anhand der Reaktionen der Fahrer weiter, wie Teslas KI-Chef Andrej Karpathy vor kurzem erklärte.
Bei Vergleichen mit anderen Autos ist allerdings zu beachten, dass der Autopilot nicht auf allen Straßen und unter allen Umständen verwendet werden kann, sondern tendenziell unter günstigeren. Zudem sind Elektroautos von Tesla im Durchschnitt neuer als die Gesamtflotte, was ebenfalls ein Sicherheitsvorteil sein dürfte. Dem steht auf der anderen Seite die enorme Leistung von Teslas entgegen.
Teslas sicherer, Fahrer nicht unbedingt
Neben den Unfällen bei aktiviertem Autopilot mit Funktionen wie Spurhalten (und zum Teil -wechsel) und adaptivem Tempomat sind in der Tesla-Statistik auch Fahrten nur mit den aktiven Sicherheitsfunktionen ausgewiesen, die ebenfalls auf Autopilot-Hardware und -Software beruhen. Hier kam es im ersten Quartal 2020 alle 1,99 Millionen Tesla-Meilen zu einem Unfall, nach 1,76 Millionen Meilen im letzten Quartal und 2,1 Millionen Meilen zu Jahresbeginn 2019, was im Vergleich zur durchschnittlichen Unfall-Häufigkeit aller anderen Autos (die ebenfalls unterschiedlich hoch ausfällt) kaum eine Veränderung bedeutet; der Sicherheitsvorteil von Tesla blieb hier leicht über Faktor 4.
Auch bei Fahrten in einem der Elektroautos von Tesla mit deaktivierten Assistenten schließlich kommt es statistisch seltener zu Unfällen als in anderen Autos. 1,42 Millionen Meilen lautete der Wert für Tesla im ersten Quartal 2020, wie im Vorjahres-Quartal knapp dreimal seltener als im übrigen Durchschnitt. Im Schlussquartal 2019 kam ein Tesla allerdings ohne Sicherheitshelfer rechnerisch noch 1,64 Millionen Meilen weit, bevor er einen Unfall hatte. Wie es aussieht, wird der Autopilot von Tesla also immer sicherer – aber die Fahrer nicht unbedingt.