Nach der Umstellung auf den Ladestandard CCS beim Model 3 für Europa beginnt Tesla jetzt auch für Model S und Model X damit: Wie aus der aktualisierten Supercharging-Infoseite hervorgeht, ist die Elektronik aller seit Anfang Mai produzierten Fahrzeuge dieser Typen auf Laden an CCS-Säulen vorbereitet; sie benötigen lediglich einen CCS-Adapter, der von Tesla mitgeliefert wird. Ältere Model S und Model X lassen sich ab Juni darauf umrüsten, was inklusive des Adapters 500 Euro kosten soll.
Das früh aufgebaute proprietäre Supercharger-Netz hat große Bedeutung für Vermarktung und Nutzung der Elektroautos von Tesla. Andere Anbieter setzten jedoch auf die standardisierte Lösung CCS, auf die Tesla in Europa mit der Einführung des Model 3 ebenfalls umgestiegen ist: Die bestehenden Supercharger auf dem Kontinent wurden in schneller Folge mit einem zweiten Kabel für CCS-Laden ausgestattet, neue Supercharger werden von vornherein mit zwei Anschlüssen gebaut, und es gibt Spekulationen, dass manche davon bald nur noch für CCS ausgelegt werden.
Wie ein Tesla-Sprecher bestätigte, können mit der Neuerung bei Model S und Model X Besitzer dieser Modelle von nun an von der Tesla-eigenen Infrastruktur ebenso profitieren wie von der anderer Betreiber. Die fremden Schnelllader weisen zum Teil Ladeleistungen auf, die über dem bislang an Superchargern möglichen Maximalwert von 120 Kilowatt liegen. Laut Tesla bleibt diese Begrenzung an den eigenen Superchargern vorerst erhalten. Ob höhere Ladeleistungen von fremden CCS-Säulen mit dem Adapter bereits genutzt werden können, bleib zunächst offen.
Bei den 120 Kilowatt dürfte es aber nicht bleiben. Im April kündigte Tesla an, seine Elektroautos – neu gebaute wie ältere – mit der jeweils größten Batterie könnten an den bestehenden Superchargern der Generation V2 bald mit bis zu 150 Kilowatt laden. An der neuen Generation V3 sollen mit ab diesem April gebauten Model S und Model bis zu 200 Kilowatt möglich sein, mit dem Model 3 sogar 250 Kilowatt.