Wie von Tesla-CEO Elon Musk angekündigt, hat sich die Zahl der Teilnehmenden am Beta-Test für die neueste Version der Autopilot-Software FSD (für Full Self-Driving) verdoppelt: Ungefähr 2000 Personen würden jetzt daran teilnehmen, schrieb Musk am Freitagabend auf Twitter, nachdem er Ende Januar die Zahl von fast 1000 Personen genannt hatte. Einige der frühesten Tester sind laut dem Tesla-Chef allerdings nicht mehr dabei: Bei ihnen sei die Beta-Software zurückgezogen worden, weil sie während der Fahrten damit nicht genug auf die Straße geachtet hätten.
FSD-Beta für alle vorerst nur in USA
Ende Oktober begann in den USA mit wenigen Tesla-Besitzern der Beta-Test der als FSD bezeichneten Software. Dafür wurde das System laut Musk grundlegend umprogrammiert, sodass es jetzt auf 3D-Ansichten des Umfelds plus der zeitlichen Dimension basiert, also in 4D arbeitet. Mit Videos halten einige der Tester seitdem den Rest der Tesla-Welt über Fortschritte auf dem Laufenden und berichten von zunehmend beeindruckenden Leistungen der FSD-Software in Städten, müssen aber trotzdem noch gelegentlich eingreifen. Rechtlich sind sie ohnehin weiter verantwortlich.
Ebenfalls seit Beginn des Tests wurde Musk auf Twitter mit Bitten um eine Aufnahme belagert, und Ende vergangener Woche hatte er gute Nachrichten: Erst kündigte der Tesla-Chef die Verdoppelung der Testenden-Zahl an, auf die mit der nächsten FSD-Version 8.3 eine Verzehnfachung folgen sollte. Dann schrieb er sogar, in das Menü in den Elektroautos von Tesla werde eine neue Schaltfläche für die Teilnahme am Beta-Test programmiert – jeder, der sie betätige, bekomme bei der nächsten WLAN-Verbindung die Software, bestätigte Musk. Vorerst gilt das allerdings nur für die USA, denn selbst für das Nachbarland Kanada braucht es noch Anpassungen, wie der Tesla-Chef dazu informierte.
FSD Beta has now been expanded to ~2000 owners & we’ve also revoked beta where drivers did not pay sufficient attention to the road. No accidents to date.
Next significant release will be in April. Going with pure vision — not even using radar. This is the way to real-world AI.
— Elon Musk (@elonmusk) March 12, 2021
Neue Teilnehmende nur in den USA zu finden und die Software auf ihre Elektroautos zu spielen, war aber offensichtlich kein Problem, wie Musk mit der Vollzugsmeldung zum ersten Teil der Beta-Ausweitung auf 2000 Personen am Freitag zeigte. Doch er ließ auch wissen, dass Tesla sie recht genau im Auge behält, vielleicht sogar buchstäblich. Einige Tester seien aus dem Programm schon wieder ausgeschlossen worden, weil sie nicht wie gefordert und vor der FSD-Nutzung bestätigt aufmerksam auf die Straße geachtet hätten, schrieb Musk.
Nutzt Tesla jetzt die Innen-Kamera?
Eine Antwort von ihm auf Twitter wurde zum Teil so verstanden, er habe bestätigt, dass Tesla in der Beta-Software die Innenraum-Kamera in Model 3 und Model Y nutzt, um die Aufmerksamkeit der Person am Steuer zu überwachen. Auf diese Möglichkeit verwies ein Kommentator und ergänzte, es sei gefährlich, wenn Beta-Tester auf ein Telefon oder Laptop statt auf die Straße schauen würden. Musk antwortete mit „Ja“ darauf, könnte sich damit aber auch nur dem zweiten Teil der Aussage angeschlossen haben.
Abgesehen davon hatte der Tesla-Chef noch eine weitere interessante Ankündigung zu FSD: Die nächste wichtige Veröffentlichung werde im April kommen, schrieb er. Damit könnte die schon zuvor erwähnte Version 8.3 gemeint sein. Doch überraschend erklärte Musk dazu, diese werde komplett auf Kamera-Bildern basieren und nicht einmal mehr Radar nutzen. Beobachter hatten eher damit gerechnet, dass Tesla die Radar-Hardware für sein Autopilot-System noch verbessert.