Bild: @Gf4Tesla
Gegen 21 Uhr am Donnerstagabend schien der Deutschland-Besuch von Tesla-CEO Elon Musk beendet zu sein. Nachdem er ab dem späten Sonntag kurz in Großbritannien gewesen war, verbrachte er drei Tage in Deutschland, wo er Partner und Politiker traf. Am Donnerstag war die Baustelle für Teslas deutsche Gigafactory bei Berlin an der Reihe, wo Musk abends an einem kleinen Richtfest teilnahm. Dann hob sein Flugzeug von Berlin-Schönefeld ab, und deutsche Fans nahmen schon Abschied. Doch Musks Jet nahm nicht etwa direkt Kurs auf die USA, sondern landete erst noch einmal ganz in der Nähe des Hauptsitzes von Volkswagen.
Tesla-Richtfest nur für Beteiligte
Dass er für die Giga Berlin und den Biotech-Partner Curevac in Tübingen nach Deutschland komme, hatte der Tesla-Chef vorher angekündigt. Von einer Station in oder bei Braunschweig aber war zunächst nichts bekannt. Allerdings sorgte sein gesamtes Besuch-Programm für einige Verwirrung. Letztlich traf Musk zwar Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und in Brandenburg Ministerpräsident Woidke und Wirtschaftsminister Steinbach, aber vorher schien niemand so richtig davon zu wissen.
Das gilt auch für das Richtfest, dass laut einem Bericht des Tagesspiegel am frühen Donnerstagabend auf dem Giga-Gelände in Grünheide gefeiert wurde. Vorher hatte der Tesla-Chef am Eingang einige Minuten mit Fans und Journalisten gesprochen, die er mit „Deutschland rocks“ begrüßte. An dem internen Fest hinter den Zäunen sollen dann etwa 150 Vertreter und Mitarbeiter von Bau-Firmen und Tesla selbst teilgenommen haben, also keine Politiker und keine externen Gäste. Musk lobte – wie schon vor dem Tor und Wochen zuvor auf Twitter – die schnelle Bau-Arbeit und bedanke sich dafür. Wie ein kurzes Video zeigt, trug er dabei eine Zimmermannskluft.
https://twitter.com/OwenSparks_/status/1301612877086969863
Um kurz vor 21 Uhr berichtete ein lokaler Beobachter, der vor dem Tesla-Gelände ausharrte, der CEO habe es verlassen. Gut eine halbe Stunde später meldete er sich vom Flughafen Berlin-Schönefeld wieder. Der Tesla-Chef fliege soeben ab, schrieb er, und bedankte sich bei ihm für den Besuch.
Tesla-Chef landet nahe VW-Sitz
Damit schien Musks dreitägige Deutschland-Reise vorbei, zumal er vorher schon angekündigt hatte, am späteren Abend nach Hause zu fliegen. Doch dann wurde überraschend eine weitere Station erkennbar: Gegen 21.45 Uhr landete der Gulfstream-Jet des Tesla-Chefs auf dem Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Der liegt nur etwa 25 Kilometer vom Firmensitz des deutschen Volkswagen-Konzern entfernt und wird von diesem intensiv für Geschäftsflüge genutzt.
Musk versteht sich gut mit VW-Vorstandschef Herbert Diess, der Tesla als Vorbild bezeichnet. Bei seinem Auftritt vor der Gigafactory-Baustelle hatte der Tesla-Chef seinerseits kurz gelobt, dass deutsche Unternehmen wie VW Elektroautos inzwischen sehr ernst nehmen würden. Nach zwei Stunden Stopp in Braunschweig-Wolfsburg flog er kurz vor Mitternacht wieder ab, dieses Mal wohl wirklich zurück nach Kalifornien.
Aktualisierung: Laut einem Bericht des Handelsblatts hat ein VW-Sprecher ein spätes Treffen zwischen dem Tesla- und dem Volkswagen-Chef an dem Flughafen bestätigt. Eigens für Musk seien die Elektroautos VW ID.3 und ID.4 dorthin gebracht worden.