Schon vor seinem Übernahme-Angebot für den Dienst gehörte Tesla-Chef Elon Musk zu den Twitter-Nutzern mit den höchsten Follower-Zahlen überhaupt, und mit neuem Schwung durch diese Aktion hat er an diesem Montag die Marke von 100 Millionen durchbrochen. Falls er auf so etwas Wert legt, kann man das als Geschenk verstehen, denn am heutigen Dienstag (28. Juni) wird Musk 51 Jahre alt. Insofern passt alles bestens zusammen, aber es gibt einen Schönheitsfehler: Ganz anders als von ihm gewohnt ist vom Tesla-Chef seit fast einer Woche auf Twitter nichts zu sehen oder lesen.
Twitter fast eine Woche ohne Tesla-Chef
Das kann sich natürlich jederzeit ändern, aber am Dienstagmorgen in Deutschland, als Musk in Teilen der USA noch 50 Jahre alt war, stand auf Twitter als seine jüngste Äußerung ein Kommentar zu einem Frequenzen-Streit um den Starlink-Dienst von SpaceX. Der stammt vom 22. Juni, hat also schon sechs Tage auf dem Buckel. Einige Stunden später vergab der Tesla-Chef ein Like für einen Beitrag seines halboffiziellen Biografen Ashlee Vance, aber das war es seitdem an erkennbarer Twitter-Aktivität.
Zusätzlich ungewöhnlich daran ist, dass Musk diese Twitter-Abwesenheit nicht ankündigte. Schon im Juni 2000 war er dort kurz stumm, hatte aber vorher geschrieben, dass er „eine Weile“ Pause machen würde, und die war nach zwei Tagen beendet. Im vergangenen Februar wollte der Tesla- und SpaceX-Chef dem Dienst erneut ein wenig fernbleiben, kam aber ebenfalls schon nach zwei Tagen mit seiner üblichen Mischung aus ernsten Nachrichten zu verschiedenen Themen und Memes zurück.
Somit ist die aktuelle Twitter-Unterbrechung die längste, die es bei Musk seit einigen Jahren gab, und unter seinen vielen Followern fiel das natürlich auf. Deren Zahl beträgt seit Montag 100 Millionen (s. Bildschirm-Foto oben). Mehr haben nur noch fünf andere Personen, und @Cristiano (Ronaldo) ist mit seinen 101,3 Millionen schon in direkter Reichweite. @BarackObama aber dürfte @elonmusk jedenfalls an seinem 51. Geburtstag nicht mehr überholen. Der Account ist zwar nicht mehr sehr aktiv, hat aber mit 132,1 Millionen Followern noch einigen Vorsprung. Die inzwischen große Frage dabei lautet, wie viele davon echt sind: Dass sich auf Twitter viele Bots und Spammer tummeln, ist bekannt, aber der Tesla-Chef stellte wegen möglicherweise zu niedriger offizieller Angaben dazu seinen Twitter-Kauf in Frage.
Wenig Bewegung auch bei Musk-Flugzeug
Über die Gründe für Musks aktuelles Fernbleiben von seinem digitalen Zuhause wurde intensiv gerätselt. Die einfachste Erklärung wäre vielleicht, dass er sich an den letzten Tagen des für Tesla schwierigen zweiten Quartals nicht ablenken lassen möchte. Aber dazu hat er in der Vergangenheit wenig Neigung gezeigt, und Tesla ging es schon bedeutend schlechter als heute. Weil Musk selbst vor einiger Zeit informierte, dass er Twitter hauptsächlich von der Toilette aus benutze, äußerten ihm wohlgesonnene Follower im Scherz die Befürchtung, er leide unter Verstopfung. Ein offensichtlicher Feind dagegen behauptete, Musk sei auf der Flucht.
Falls dem so wäre, benutzt er dafür aber nicht das Flugzeug von SpaxeX, mit dem er sonst gern und viel unterwegs ist. Obwohl Musk das als Sicherheitsrisiko bezeichnete und Geld für das Abschalten bot, verfolgt ein Student die Bewegungen dieser Maschine und stellt sie automatisiert bei Twitter ein. Doch auch hier ist seit kurzem wenig Aktivität zu verzeichnen: Am 24. Juni meldete @ElonJet, die Gulfstream sei in Austin im US-Bundesstaat Texas gelandet, und seitdem scheint sie dort zu stehen.