Der Start der Serienproduktion des Cybertruck scheint um ein weiteres Quartal nach hinten gerückt zu sein. Vor drei Monaten kündigte CEO Elon Musk erste Übergaben des Tesla-Pickups an Kunden gegen Ende September an, in dieser Woche aber wollte er sich bei der Konferenz zu den Q2-Zahlen nur noch auf dieses Jahr festlegen. Trotzdem machte der Cybertruck erneut den größten Teil des Bildmaterials in dem Finanzbericht aus – und Tesla nannte einige noch nicht bekannte Daten über ihn.
Cybertruck-Daten in Tesla-Bericht
Nachdem der Q1-Bericht von Tesla „Alpha-Versionen“ des Cybertruck und die Pilotlinie dafür in Texas gezeigt hatte, enthält der für Q2 zwei dramatische Bilder von Tests (s. oben) und zwei der Produktionslinie. Dort werden jetzt „release candidate builds“ des elektrischen Pickups gebaut, klärt der Text auf. In seiner endgültigen Serienversion wird er also noch nicht produziert. Ein von Tesla veröffentlichtes Foto mit dem Kommentar „erster Cybertruck in Giga Texas gebaut“ hatte in der Vorwoche diesen Eindruck erweckt.
Im Q2-Bericht ist es erneut zu sehen, jetzt mit dem genaueren Hinweis „first RC unit“ darüber. Im Text erklärt Tesla, dass der Cybertruck, so weit dem Unternehmen bekannt, der erste Truck sein werde, der weniger als 19 Fuß lang ist, sodass er in eine Standard-Garage passt, und zugleich vier Türen und eine mehr als 6 Fuß lange Ladefläche hat. Beide Fuß-Angaben waren bislang nur als Schätzungen bekannt. Umgerechnet bedeuten sie, dass die Länge des Cybertruck unter 5,79 Meter betragen und er mindestens 1,83 Meter Ladelänge bieten soll.
Auf die neuen Format-Informationen ging auch CEO Musk in seiner Einleitung zu der Q2-Konferenz ein. Der Cybertruck sei außen eher groß, aber innen noch größer, als er aussieht, sagte er. Das sei eines der Elemente von gutem Auto-Design. Tesla habe sich bis auf den letzten Millimeter Gedanken darüber gemacht und könne es kaum erwarten, „später in diesem Jahr“ mit den Auslieferungen zu beginnen.
Zeitlich genauer wurde Musk auch auf spätere Nachfrage hin nicht und gab auch keine konkrete Auskunft über Preise und andere technische Daten, die seit der Streichung von der Tesla-Website im Oktober 2021 wieder offen sind. Die Anleger-Frage danach überging er im Prinzip, indem er stattdessen erzählte, wie viel neue Technologie im Cybertruck stecke und wie anspruchsvoll das seinen Produktionshochlauf machen werde. Vorhersagen dazu seien schwierig, aber er rechne mit hohem Volumen im nächsten Jahr.
Bessere 4680-Batterie als „Cyberzelle“
Spekuliert wurde mit Blick auf die Daten zuletzt, dass die angekündigte Version mit 500 Meilen Reichweite zumindest vorerst nicht kommt und Tesla stattdessen mit 350 Meilen beginnt. Dazu gab es bei der Telefon-Konferenz indirekte Informationen, die in die gleiche Richtung gehen. In der Gigafactory Texas werde die „Cybertruck-Zelle“ vorbereitet, sagte ein Manager, der sich nicht vorstellte. Diese Batterie habe eine um 10 Prozent höhere Energie-Dichte als die bisherige, erklärte er, und dürfte sich damit auf die 4680-Batterien bezogen haben, die Tesla bislang für das Model Y AWD aus Texas produziert.
Here are the specs I'm calculating for Tesla's new Gen 2 4680 cell aka the Cybercell.
This is based on Drew's comment on the Earnings Call that Gen 2 cells have 10% higher energy density https://t.co/v7xcz6q8Kg and the information here about Gen 1 cells: https://t.co/ZeoYPJlLym pic.twitter.com/O0bb20m9hX
— Troy Teslike (@TroyTeslike) July 21, 2023
Mehrere Innovationen, die beim Batterie-Tag vorgestellt wurden, seien bei der „Cyberzelle“ noch nicht umgesetzt, erklärte der Manager weiter. Tatsächlich sind 10 Prozent mehr Dichte zwar ein Fortschritt, aber von niedrigem Niveau aus, rechnete hinterher der Beobachter @TroyTeslike vor. Für die erste 4680-Generation im Model Y kam er auf 229 Wattstunden pro Kilogramm, sodass sich für die Cybertruck-Batterie 252 Wattstunden pro Kilogramm ergeben. Die Dichte der für Tesla bei Panasonic produzierten 2170-Batterien soll allerdings mit 262 Wattstunden pro Kilogramm immer noch höher sein.