Viele Tesla-Fahrer in den USA konnten es kaum erwarten. Nachdem Tesla vor zwei Wochen erstmals seinen Beta-Test mit der neuen Autopilot-Software FSD erweitert hatte, stand für Freitag die nächste Runde an – wer beim neuen Safety Score mindestens 99 Punkte erreicht hatte und die FSD-Option bezahlt hat, sollte in den Test aufgenommen werden. Mit etwa einem Tag Verspätung begann dann tatsächlich bei mindestens einigen hundert der Download der Tesla-Software 2021.36.5.2, in der Version 10.3 für die Autopilot-Beta steckt. Die Vorfreude war groß – doch dann häuften sich Meldungen über schwere Fehler, und Tesla zog die Software zurück.
Kurze FSD-Freude bei Tesla-Kunden
Mehrere FSD-Nutzer veröffentlichten Videos oder berichteten in sozialen Medien von überaus merkwürdigen Verhalten ihrer Teslas. Ein verbreitetes Problem schienen extreme Notbremsungen ohne erkennbaren Anlass zu sein. Außerdem schlug die Front-Kollisionswarnung häufig grundlos an. In manchen Teslas verschwand darüber nach dem Abstellen die Möglichkeit, die Beta-Software zu aktivieren, aus dem Autopilot-Menü auf dem Fahrzeug-Bildschirm.
Auf Twitter wurde intensiv diskutiert, was bei Tesla los ist, und gegen das letzte Problem sollte es sogar einen Trick mit längerem Abwarten im Standby-Modus geben. Bald jedoch stellte sich heraus, dass die Deaktivierung offenbar Absicht war. Tesla-CEO Elon Musk erklärte, bei FSD 10.3 seien einige Probleme aufgetreten. Aus diesem Grund gehe man vorübergehend zurück auf die vorige Version 10.2. Derlei Schwierigkeiten seien bei Beta-Software zu erwarten.
Seeing some issues with 10.3, so rolling back to 10.2 temporarily.
Please note, this is to be expected with beta software. It is impossible to test all hardware configs in all conditions with internal QA, hence public beta.
— Elon Musk (@elonmusk) October 24, 2021
Als Update kam dann die Software 2021.36.5.1, also mit einer niedrigeren Versionsnummer als die vorige mit der neuesten FSD-Version. Wie sich herausstellte, ist damit aber offenbar kein Beta-Test mehr möglich. Laut Musk sollte sie die frühere Version 10.2 enthalten, doch mehrere Tesla-Fahrer zeigten, dass die Option im Autopilot-Menü nach dem Downgrade-Update nicht mehr aktivierbar war. Das schien auch Kunden zu betreffen, die schon seit dem Start des Beta-Tests im vergangenen Herbst dabei waren.
Autopilot mit neuer Software deaktiviert
Noch größer wurde die Verwirrung, weil Tesla bei einigen der neuen FSD-Tester offenbar auf Entfernung die Funktion Front-Kollisionswarnung deaktiviert oder ihre Empfindlichkeit verstellt hatte. Das schien Personen zu betreffen, die bei der Software 2021.36.5.2 mit FSD V10.3 blieben, statt die rasch nachgeschobene Version herunterzuladen. Die Autopilot-Funktionen ließen sich aber trotzdem nicht nutzen. Von Tesla-Seite kamen nach der Ankündigung des Rollback durch Musk am Sonntagabend deutscher Zeit zunächst keine weiteren Erklärungen zu der Frage, was bei dem Update von Samstag schiefgelaufen ist und wann es korrigiert wird.