Ab der zweiten Jahreshälfte 2023 soll in Taiwan ein neues Elektroauto namens Model C zu haben sein – allerdings wird es nicht von Tesla stammen. Entwickelt wurde das SUV stattdessen von Hon Hai Precision Industry, international bekannt als Foxconn und Auftragsfertiger unter anderem für Apples iPhone. 2020 hatte das taiwanesische Unternehmen seine Absicht verkündet, auch Elektroautos zu produzieren, und informierte jetzt über Fortschritte und weitere Pläne. Unter anderem will Foxconn demnach Elektroautos für Tesla bauen.
Elektroauto-Offensive aus Taiwan
Wie es für einen Auftragsfertiger üblich ist, hat das Unternehmen bislang nicht vor, Elektroautos unter eigener Marke auf den Markt zu bringen. Es will sie aber in großer Zahl produzieren und bietet dafür Unterstützung schon bei der Entwicklung an, unter anderem mit einer Software-Plattform. Das im Vorjahr als Prototyp gezeigte Model C wurde am Dienstag in der Serienversion präsentiert. Im zweiten Halbjahr 2023 soll es als erstes Elektroauto aus Taiwan auf die Straßen dort kommen. Der Name wird jedoch Luxgen n7 lauten und als Hersteller ein Joint-Venture mit dem Auto-Konzern Yulon Group auftreten.
Neben dem Model C oder n7 für die Serie zeigte Foxconn bei seinem Tech Day 2022 am Dienstag zwei weitere Elektroautos als Prototypen: ein kompakteres SUV, das einstweilen Model B heißt, und den elektrischen Pickup Model V (s. Foto oben). Die schon im Vorjahr mit dem Model C präsentierten Prototypen Model E und Model T – eine Limousine und ein Bus – sollen ebenfalls in Serie gehen, und zwar in Taiwan, Thailand und den USA, hieß es laut einem Bericht der Financial Times (FT) bei der Foxconn-Veranstaltung.
Bislang habe man globale Marken im Bereich Konsum-Elektronik unterstützt, die Wertschöpfungskette dieser Branche zu transformieren, sagte in einer Mitteilung der Hon-Hai-Gründer Terry Gou. In Zukunft werde man das Gleiche in der Elektroauto-Industrie tun und so auch deren Kunden zu außergewöhnlicher und bezahlbarer Technologie verhelfen.
Foxconn will „Teslas für Tesla bauen“
Laut dem FT-Bericht hat Foxconn im vergangenen Jahr 215 Milliarden Dollar Umsatz mit Komponenten und Fertigung für Smartphones, Computer und andere Elektronik gemacht. In diesem Bereich liege sein weltweiter Marktanteil bei 40-45 Prozent – und eine ähnlich dominierende Stellung strebe das Unternehmen jetzt in der Elektroauto-Produktion an. Auf längere Sicht hoffe man hier auf den gleichen Anteil, sagte laut FT der Foxconn-Chairman. Außerdem wiederholte er, keine Elektroautos unter einer eigenen Marke anbieten zu wollen. Stattdessen hoffe Foxconn darauf, einen Tages unter anderem Teslas für Tesla zu bauen.