Mehrere Anleger hätten bei der Telefon-Konferenz zu den Tesla-Geschäftszahlen im zweiten Quartal am Mittwochabend gern erfahren, wann das unter dem Code-Namen Highland überarbeitete Model 3 zu haben ist. Jedoch setzten sich bei der Abstimmung im Vorfeld andere Themen durch, wie man auf der Web-Plattform dafür sehen konnte – vielleicht auch, weil erfahrene Tesla-Aktionäre wissen, dass es auf solche Produkt-Fragen meist ohnehin keine Antwort gibt. Jedenfalls fiel der Begriff Highland in der Konferenz kein einziges Mal. Einen Hinweis auf die kommende Auffrischung des Model 3 brachte sie aber trotzdem.
„Globale“ Fabrik-Pausen bei Tesla
Dass es sie geben wird, gilt seit einiger Zeit als ausgemacht. Wiederholte Sichtungen von Model 3 mit Planen über Front und Heck sprechen ebenso dafür wie Gerüchte aus Zulieferer-Kreisen und die Tatsache, dass Tesla seit Juni Drohnen-Flüge über seiner Gigafactory in China verhindert. In ersten Berichten über das Model 3 Highland von Ende 2022 war von einem Produktionsstart im dritten Quartal dieses Jahres die Rede. Tesla selbst hat sich dazu bislang nicht geäußert.
So blieb es auch in der Telefon-Konferenz zu den Q2-Zahlen am Mittwoch. Aber sie brachte eine Information, die eng mit der Highland-Planung zusammenhängen könnte: Weiterhin strebe Tesla 1,8 Millionen Elektroauto-Auslieferungen in diesem Jahr an, aber die Produktion werde im laufenden dritten Quartal etwas sinken, sagte CEO Musk in seiner Einleitung. Der Grund dafür seien Unterbrechungen im Sommer – weil Tesla weltweit „viele Fabrik-Upgrades“ zu erledigen habe.
Worin diese bestehen, sagte Musk nicht. Aber Vorbereitungen für die Produktion des Model 3 Highland würden sich als Erklärung anbieten. In China gab es im vergangenen Sommer größere Gigafactory-Umbauten für mehr Kapazität, doch im aktuellen Quartalsbericht wiederholt Tesla, dass dort vorerst keine weitere Steigerung geplant sei. Also wären wohl auch keine neuen Umbau-Pausen im laufenden Quartal erforderlich, wenn Tesla nicht etwas anderes wie eben das Model 3 selbst verändern will.
Model 3 Highland nicht angesprochen
Außer in China wird das Model 3 derzeit im Tesla-Stammwerk im kalifornischen Fremont produziert, das somit ebenfalls von den jetzt angekündigten „globalen“ Unterbrechungen betroffen sein dürfte, wenn die Highland-Erklärung stimmt. Später in der Konferenz wurde noch einmal nach den geplanten Pausen gefragt, und der Tesla-Finanzchef Zachary Kirkhorn erklärte, dass sie so kurz wie möglich gehalten werden sollen. Die Verringerung der Produktion werde deshalb „hoffentlich gering“ sein, sagte er. Bevor noch jemand nachhaken oder womöglich doch das Highland-Thema ansprechen konnte, verkündete dann CEO Musk, so präzise wie gewünscht ließen sich solche Fragen nicht beantworten, und die Konferenz endete relativ abrupt.