Bei Elektroautos liefern sich Tesla und BYD ein Rennen um die Marktführung: Insgesamt verkaufte das chinesische Unternehmen im vergangenen Jahr mehr davon, aber nur, wenn man auch Plugin-Hybride gelten lässt, die etwa 50 Prozent seiner Verkäufe ausmachten, und in der ersten Hälfte von 2023 ist es so geblieben. Noch ist Tesla also vorn. Und wie eine aktuelle Studie zeigt, hat das US-Unternehmen diese Stellung jetzt auch bei stationären Batterie-Speichern erreicht, ebenfalls direkt vor BYD.
Tesla mit Megapack-Fabrik an die Spitze
Während die Elektroauto-Verkäufe bei Tesla in diesem Jahr bislang deutlich weniger zunahmen als bei BYD, geht es bei den Energie-Speichern schon seit etwa einem Jahr rapide voran. Für das dritte Quartal 2022 meldete Tesla 2,1 neu installierte Gigawattstunden, fast doppelt so viel im Quartal zuvor. Ende des Jahres wurde dieser Wert erneut übertroffen, und in Q1 2023 folgte mit 3,9 Gigawattstunden der bisherige Rekord. Zuletzt waren es etwas weniger, aber immer noch etwa dreimal so viel wie vor einem Jahr.
Das dürfte vor allem am Hochlauf in einer neuen Fabrik speziell für den Großspeicher Megapack (s. Foto oben) liegen, die Tesla selbst im Oktober 2022 erstmals erwähnte. Weiterhin lange Lieferzeiten sprechen dafür, dass das Wachstum zuvor vor allem durch die Verfügbarkeit gebremst wurde. Und mit den insgesamt rund 7,5 Gigawattstunden an installierten Batterie-Speichern im ersten Halbjahr 2023 wurde Tesla, wohl zum ersten Mal, laut der chinesischen Marktforschungsfirma SMM zum weltweit wichtigsten Unternehmen in diesem Bereich.
Genaue Werte für die einzelnen Anbieter werden in einem aktuellen Beitrag auf der englischen SMM-Seite nicht genannt. Die Tesla-Auslieferungen an stationären Akkus in der ersten Hälfte von 2023 sind lediglich mit „mehr als 7 Gigawattstunden“ angegeben, aber wie in dem Text steht und auch Grafiken darin zeigen, waren das mehr als bei jedem anderen Anbieter in diesem Bereich. Insgesamt wurde laut SMM in diesem Jahr weltweit bislang 72,4 Gigawattstunden neue Akku-Kapazität stationär installiert, bereits mehr als nach anderen Daten in ganz 2022.
China dominiert wie bei Elektroautos
Wie bei Elektroautos folgte in den ersten sechs Monaten von 2023 auf Tesla das chinesische Unternehmen BYD, das als Batterie-Hersteller begonnen hat. Die installierte Kapazität soll hier knapp 7 Gigawattstunden betragen haben, ebenso wie bei Sungrow als dem Drittplatzierten, der ebenfalls aus China stammt. In die Top-Ten schafften es als weitere westliche Unternehmen mit deutlich weniger ansonsten nur Nextera, Fluence und Powin.
Der Rest der Spitzengruppe stammt laut SMM aus China – was bedeutet, dass Anbieter aus diesem Land im ersten Halbjahr 2023 insgesamt hinter knapp zwei Dritteln der weltweit neu installierten Kapazität in stationären Akku-Speichern standen. Ganz ähnlich sah es im vergangenen Jahr bei Elektroautos aus: Laut dem Dienst EV-Volumes entfielen 59 Prozent aller Verkäufe und 64 Prozent der globalen Produktion auf China. In beiden Fällen würde der Westen im Vergleich noch deutlich schlechter dastehen, wenn er mit Tesla nicht das Unternehmen hätte, das jetzt beide Märkte anführt.