Dass die Elektroautos von Tesla insbesondere in ihren Performance-Versionen sehr schnell beschleunigen, dürfte inzwischen bekannt sein – in einer Vielzahl von Videos wurde schon gezeigt, wie selbst das bezahlbare Model 3 teure Verbrenner bei Beschleunigungsrennen weit hinter sich lässt. Fans anderer Marken halten dem gern entgegen, dass ein echter Sportwagen mehr können muss als nur schnell starten. Aber auf einer chinesischen Rennstrecke hat ein Tesla Model 3 Performance jetzt selbst einen Porsche Taycan Turbo abgehängt – und allerdings auch ein Tesla Model S.
Zweimal Tesla gegen einmal Porsche
Davon berichtete am Wochenende der Twitter-Nutzer @ray4tesla. Demnach fand der Vergleich zweimal Tesla gegen einmal Porsche auf einer Rennstrecke in China statt. Die bekannte Auto-Seite Dongchedi ließ Tesla Model 3 und Model S, jeweils als Performance-Version, gegen den Taycan Turbo antreten, also die zweitschnellste und -teuerste Variante nach dem Top-Modell Turbo S. Getestet wurde zum einen erneut die Viertelmeilen-Zeit, zum anderen auf einem kurzen Renn-Kurs. Aber das Porsche-Elektroauto konnte sich in keiner dieser beiden Disziplinen durchsetzen.
Denn die Viertelmeile, also einen Sprint aus dem Stand über die Distanz von 402 Metern, legte das Tesla Model S Performance mit seiner brutalen Beschleunigung in nur 10,56 Sekunden zurück. Der teuerste Porsche Taycan kann damit laut anderen Tests mithalten, das getestete Turbo-Modell ohne S aber brauchte 10,99 Sekunden, also knapp eine halbe Sekunde länger. Das Tesla Model 3 Performance fuhr in diesem Test offenbar nicht mit – nach den offiziellen Daten hätte es auch keine Chance gehabt.
https://twitter.com/ray4tesla/status/1283808347016196097
Umso überraschender aber ist, dass das Model 3 dann auf der Rennstrecke sowohl seinen größeren Bruder Model S abhängte als auch den Porsche. Für den Kurs ungenannter Länge brauchte der kleine Performance-Tesla 1 Minute, 15 Sekunden und 78 Hundertstel. Der Porsche Taycan Turbo war kaum langsamer, war mit 1:15:97 aber rund eine Fünftelsekunde länger unterwegs. Auf Twitter wurde das angesichts der Tatsache, dass der getestete Porsche in China etwa dreimal so viel kostet wie das Model 3 Performance, spöttisch kommentiert.
Tesla Model S auf Rennstrecke hinten
Allerdings könnte sich solcher Spott auch gegen Tesla selbst richten. Denn das Model S Performance kostet in China ebenfalls etwa doppelt so viel das Model 3 Performance. Und es war auf der Strecke nicht nur Sekunden-Bruchteile langsamer als der kleinere Tesla, sondern sogar etwa 3,5 Sekunden. Dabei dürfte ihm trotz viel Kraft das hohe Gewicht geschadet haben, das anders als bei Porsche nicht mit aufwendigen Fahrwerksmaßnahmen relativiert wird. Aber wie Tesla mit dem Model 3 zeigt, kann man solche Fahrleistungen auch viel billiger haben – wenn man mit gelegentlichen Niederlagen auf der Viertelmeile leben kann.