Genau 16.694 Elektroautos von Tesla wurden im vergangenen Jahr laut dem Kraftfahrtbundesamt in Deutschland neu zugelassen, etwa 56 Prozent mehr als 2019 – und parallel zu diesem Wachstum baut das Unternehmen auch seine Präsenz hierzulande immer weiter aus. Dabei setzt es inzwischen nicht mehr auf kleine Showrooms in teuren Innenstadt-Lagen und zusätzlich dazu weiter draußen gelegene Standorte für Service und Auslieferungen, sondern legt diese drei Funktionen zusammen. Das erste deutsche Tesla-Center ging Ende 2019 in Hannover an den Start, 2020 folgten fünf weitere. Und im neuen Jahr geht es so weiter: Mitte Januar eröffnete Tesla bei Dortmund sein siebtes deutsches Zentrum – das allerdings vorerst fast nur virtuell existiert.
Aktualisierung: Rund zwei Monate später ist das erste Tesla-Zentrum im Ruhrgebiet jetzt auch offiziell und real eröffnet, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Auf seinen rund 3800 Quadratmetern sind ein Ausstellungsraum und eine Werkstatt untergebracht, im zweiten Quartal 2021 sollen dort außerdem Tesla-Auslieferungen für die Region beginnen. Der Showroom ist nach den Angaben montags bis samstags von 10-18 Uhr geöffnet. Spontane Innen-Besuche sind wegen der Corona-Regelungen in Nordrhein-Westfalen vorerst weiterhin nicht möglich, aber Termine dafür können vereinbart werden, informierte Tesla.
Zwischen Porsche- und Daimler-Straße
Offiziell befindet sich der neue Standort nicht in Dortmund, sondern in der Nachbar-Gemeinde Holzwickede, direkt neben dem Flughafen. Ein interessanter Neben-Aspekt: Tesla zieht damit, zumindest was die Straßennamen angeht, direkt in das Herz der deutschen Auto-Industrie. Das Zentrum befindet sich in der Ferdinand-Porsche-Straße, die von der Gottlieb-Daimler-Straße abzweigt. Bis vor kurzem befand sich an der Adresse zudem ein Porsche-Zentrum, das Ende 2019 in einen Neubau einige hundert Meter weiter gezogen ist (in die Carrera-Straße).
Laut einer Tesla-Mitteilung war der neue Standort in symbolträchtiger Umgebung Mitte Januar zwar eröffnet worden, aber noch nicht offiziell in Betrieb. Tatsächlich wurde Holzwickede in der Tesla-Übersicht im Web zunächst als „Pop Up“ bezeichnet, also eine vorübergehende Schnell-Präsenz. Erste Fotos von Nutzern des Forums Tesla Fahrer und Freunde bestätigten das: Statt eines der inzwischen üblichen großen grauen Gebäude war darauf eine Art Container mit Holzverschalung und Tesla-Logo darüber zu sehen, und unter einem Tesla-Zelt mit rotem Dach und weißer Schrift steht ein einsames Model 3.
Kontaktlose Tesla-Probefahrten möglich
Die Teil-Eröffnung sei den aktuellen Coronavirus-Einschränkungen geschuldet, informiert Tesla dazu weiter. Richtig in Betrieb gehen werde das neue Zentrum in diesem Frühjahr. Dennoch sei Dortmund-Holzwickede von nun an von Montag bis Samstag besetzt und biete die Möglichkeit, sich digital zu informieren. Das soll per Video, Telefon oder E-Mail möglich sein – was natürlich die Frage aufwirft, ob es dazu eine neue physische Präsenz braucht. Wichtiger scheint deshalb vorerst, dass auch Probefahrten von dort aus gebucht werden können. Bei Tesla funktioniert das dank der App-Steuerung seiner Elektroautos kontaktlos und soll auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich sein.