Mehrere Supercharger-Säulen befinden sich auf dem Gelände der deutschen Gigafactory von Tesla bei Berlin schon länger, dienen allerdings nur dem Aufladen von frisch dort produzierten Elektroautos. Seit vergangenem Wochenende aber kann man an der Fabrik in Grünheide auch den eigenen Tesla schnell laden, denn auf dem öffentlich zugänglichen Parkplatz wurde ebenfalls eine Supercharger-Station eröffnet. Sie bietet sogar eine eigene Lounge – und dürfte bald wie die inzwischen meisten Ladestellen von Tesla in Deutschland auch mit anderen Elektroauto-Marken zu nutzen sein.
Supercharger mit Gigafactory-Hintergrund
Nachdem der Standort „Gigafactory Berlin-Brandenburg“ Mitte Februar erstmals in der deutschen Supercharger-Planung von Tesla auftauchte, dauerte es nicht lang, bis vor Ort der Beginn der Bauarbeiten daran beobachtet wurde. Ab vergangenem Samstag dann war der neue Standort in der Tesla-App zu sehen, und am Sonntag auch in der Auto-Navigation. Demnach befindet er sich in der Tesla Straße 1 in Grünheide und ist mit 19 Säulen mit bis zu 250 Kilowatt Ladeleistung ausgestattet.
Von dem dafür zuständigen Twitter-Account @TeslaCharging wurde es noch nicht gemeldet, aber am selben Tag ließ er sich auch bereits nutzen. Das probierte zum Beispiel @FredChristenhus aus, der laut seinem Profil schon der erste europäische Kunde war, der 2019 ein Model 3 bekam. „Lade an den 19 neuen Säulen“, schrieb er am Sonntag zu einem Foto der Supercharger-Station mit der Tesla-Fabrik im Hintergrund und der Lounge am rechten Rand. Neben seinem eigenen ist noch ein weiteres Elektroauto an einer der Säulen zu sehen.
https://twitter.com/FredChristenhus/status/1652616152588189696
Als eine Besonderheit ist die Station in Grünheide mit einer Lounge ausgestattet, die Tesla selbst in Auftrag gegeben haben dürfte. Normalerweise werden Supercharger dort gebaut, wo derlei Infrastruktur schon existiert oder von anderen Unternehmen aufgestellt wird, das Häuschen an der Gigafactory aber entstand zusammen mit dem Ladestandort selbst wohl in Tesla-Regie. Nach den App-Angaben des Unternehmens gibt es an dem neuen Standort heiße Getränke und Toiletten. @FredChristenhus war schon in dem flachen Gebäude, wie er teslamag.de berichtete. Die WC-Nutzung koste 50 Cent, zu bezahlen per Karte, sei aber am Sonntag noch nicht möglich gewesen.
Tesla-Öffnung für andere Elektroautos
Falls eine Veranstaltung oder Information zur Eröffnung geplant ist, dürfte Tesla damit noch warten, bis auch die Toiletten oder der Zugang dazu funktionieren. Ebenfalls ist damit zu rechnen, dass der Standort an der eigenen Gigafactory bald auch für das Laden von Elektroautos anderer Marken freigegeben wird. Damit begann Tesla in Deutschland im vergangenen Juni, und Ende März waren schon 100 der bundesweit gut 150 Supercharger-Stationen für fremde Elektroautos nutzbar.
Wenn in letzter Zeit in Deutschland neue Stationen eröffnet wurden, dauerte es meist nicht lang, bis die Freigabe für alle Marken folgte. Also dürfte es auch in Grünheide so kommen – schon weil sich Tesla den Marketing-Effekt nicht entgehen lassen möchte, der entsteht, wenn Fahrer anderer Elektroautos die Gigafactory ansteuern und sie dann beim Laden beobachten können.