Die Steigerung der Produktion in der neuen Gigafactory von Tesla in China verlief nach einer kurzen Coronavirus-Unterbrechung Anfang Februar stetig, sodass die lokale Fabrik schon im ersten Quartal einen wichtigen Beitrag zu den Tesla-Geschäftszahlen weltweit beisteuerte. Und im zweiten Quartal, in dem die Produktion im Tesla-Stammwerk in den USA rund sechs Wochen lang gestoppt war, wurde China noch wichtiger, wie sich jetzt zeigt: Im Juni als seinem letzten Monat steigerte Tesla die Auslieferungen dort nach einem bereits guten Mai um gut ein Drittel auf 14.954 Model 3; die Produktion ging zurück, soll zum Monatsende aber neue Rekorde erreicht haben.
Tesla verkaufte 35 Prozent mehr
Das geht aus Zahlen von chinesischen Organisationen hervor, die regelmäßig von dem Twitter-Nutzer @DKurac weitergegeben werden. Nach Daten der China Passenger Cars Association (CPCA) nahm der Verkauf des lokal produzierten Tesla Model 3 demnach gegenüber Mai um 35 Prozent auf 14.954 Stück zu. Im Mai hatte Tesla in China gut 11.000 seiner lokal produzierten Elektroautos verkauft und mit rund 11.500 etwa die gleiche Zahl gebaut.
Im Juni 2020 aber lagen Verkauf und Produktion nicht mehr so nah beieinander. Denn während die Auslieferungen drastisch gestiegen sind, ging die Produktion in der chinesischen Gigafactory um rund 10 Prozent zurück. 10.393 Model 3 habe Tesla im Juni dort nur produziert, meldete laut @DKurac das chinesische Wirtschaftsministerium. Dabei hatte eine Kommunikationsmanagerin von Tesla im Mai öffentlich gesagt, die Produktion des Model 3 in China solle bis Juni auf 4000 pro Woche steigen.
thanks – and tesla china production was 10393 in june, correct? https://t.co/gGiMdclmeY
— TeslaMag.de (@teslamag) July 8, 2020
Pro Monat hätte das gut 17.000 Elektroautos aus der lokalen Tesla-Fabrik bedeutet, also deutlich mehr, als jetzt gemeldet wurden. Dabei schien das Ziel nach dem hohen Wert im Mai und stetigen Steigerungen seit Jahresanfang durchaus erreichbar. Denkbar wäre allerdings, dass die gewünschte Wochen-Rate schon erreicht wurde, nur eben nicht über den ganzen Monat. Und genau das soll bei Tesla in China der Fall gewesen sein berichtet der Blog Tesmanian unter Berufung auf informierte Personen: Im Juni habe es zunächst Probleme wegen eines Akku-Engpasses gegeben, ab Mitte des Monats bis Anfang Juli sei aber die Rate von mehr als 4000 Model 3 pro Woche erreicht worden.
Nachfrage über Tesla-Angebot
Verzögerungen beim bislang nahezu reibungslosen Produktionshochlauf in China können verschiedene Gründe haben; zum Beispiel könnten sie mit Vorbereitungen für den Wechsel auf einen neuen LFP-Akku von CATL beim billigsten Model 3 zusammenhängen, das bald damit auf den Markt kommen dürfte. Für Tesla viel beunruhigender wäre ohnehin, wenn die Verkäufe wie in diesem April deutlich unter der Produktion gelegen hätten statt wie jetzt andersherum. Denn so hat es allem Anschein nach erneut nur an mangelnder Verfügbarkeit gelegen, dass im Juni nicht noch mehr Tesla Model 3 in China verkauft wurden.