Tesla- und SpaceX-Chef Elon Musk lässt mit seiner direkten Herausforderung an Wladimir Putin nicht locker – was auch immer er damit bezweckt. Nachdem erst nur der Chef der russischen Weltraum-Agentur auf das Angebot zum Zweikampf um die Ukraine reagiert hatte, bekam Musk jetzt eine Warnung von Ramsan Kadyrow, Präsident der russischen Teilrepublik Tschetschenien: „Miss Deine Stärke nicht mit Putin. Ihr beide spielt in unterschiedlichen Ligen.“ Doch statt sich davon abschrecken zu lassen, zitierte Musk den Beitrag auf Twitter und machte sich darüber lustig.
Putin-Freund macht Musk zu Elona
Am Montag hatte Musk den russischen Präsidenten auf Twitter zu dem Zweikampf herausgefordert. Mit 15 Zentimeter mehr Körpergröße und 19 Jahren weniger sei er körperlich weit überlegen, schloss er sich einem Kommentar an. Kadyrow aber sieht das anders. „Wladimir mag unsportlich aussehen, aber er wird dich als deutlich schwächeren Gegner kräftig vermöbeln. Du musst Deine Muskeln aufpumpen, um von der sanften, femininen Elona zum brutalen Elon zu werden. Daher schlage ich Dir einen Trainingsplan in der tschetschenischen Republik vor“, schrieb er. 2004 erhielt Kadyrow die Auszeichnung „Held der Russischen Föderation“ und später den „Orden der Ehre“ auf Initiative von Putin. Man darf davon ausgehen, dass zwischen beiden eine solide Männerfreundschaft besteht.
Tschetschenien ist eine autonome, jedoch zur russischen Föderation gehörende Teilrepublik im Nordkaukasus mit rund 1,3 Millionen Einwohnern. Nach Auflösung der Sowjetunion war das Land zwei Mal in Kriege zwischen islamistischen Separatisten und der russischen Regierung verwickelt. Kadyrow ist Moslem und bereits seit 2004 als Ministerpräsident im Amt. „Seine diktatorische Amtsführung ist geprägt von schweren Menschenrechtsverletzungen, Korruption und einem ausufernden Personenkult“, heißt es in seiner Wikipedia-Beschreibung. Bei den letzten Wahlen im September 2021 wurde er nach offiziellen Angaben mit 99,6 Prozent im Amt bestätigt. Bei unabhängigen Beobachtern gingen gut 4000 Beschwerden wegen Verletzung des Wahlrechts ein.
Telegram post by Ramzan Kadyrov, head of Chechen Republic! pic.twitter.com/UyByR9kywq
— Elon Musk (@elonmusk) March 15, 2022
Elon Musk unterstützt die Ukraine mit seinem Internet-Satellitendienst Starlink, kostenlosem Strom an Superchargern in den Nachbarländern und Powerwalls, von denen Tesla-Mitarbeiter mindestens eine Ladung für den schnellen Einsatz als Notstrom-System vorbereitet und in das angegriffene Land geschickt haben. Kaydrow schickte im aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine seine paramilitärische Truppe Kadyrowzy mit dem Ziel nach Kiew, Präsident Selenskyi zu töten. Angeblich soll er sich auch selbst in der Ukraine aufhalten.
Tesla-Chef und Mutter unbeirrt
Musk aber ließ sich vom Ruf des Tschetschenen nicht abschrecken und machte in seinen Antworten auf Twitter weiter mit Provokationen. Das Angebot für ein Trainingslager bei Kadyrow lehnte er dankend ab und schrieb mit Blick auf Putin: „Wenn er zu viel Angst hat zu kämpfen, dann verspreche ich, nur meine linke Hand zu benutzen. Dabei bin ich noch nicht mal Linkshänder.“ Außerdem machte er sich die Verweiblichung seines Namens zu eigen, indem er mit „Elona“ unterschrieb und sich jetzt auch auf Twitter so nennt. Und seine Mutter stimmte auch mit ein: „Du bist so hübsch, Elona“, schrieb sie zu einem Foto, in dem ihr Sohn auch optisch zur Frau gemacht wurde.