Der reichste Mensch der Welt ist Elon Musk durch den rapiden Kurs-Verfall bei Tesla im vergangenen Jahr bei gleichzeitig wachsendem Vermögen des LVMH-Milliardärs Bernard Arnault nicht mehr, aber in dieser Woche hat er eine andere globale Top-Position erobert, die ihm vielleicht sogar wichtiger ist: Mit am Freitag rund 133,1 Millionen Followern löste Musk bei Twitter den bisherigen Spitzenreiter Barack Obama ab. Der Kauf des defizitären Sozialmediums für 44 Milliarden Dollar dürfte ebenfalls dazu beigetragen haben, dass Musk nicht mehr am reichsten von allen ist. Aber jetzt will er Twitter zumindest dafür einsetzen, dass die Community um Tesla noch enger wird.
Tesla-Chef mit neuem Plan für Twitter
Den Kauf von Twitter hatte Musk unter anderem mit dem Wunsch begründet, einen weltweit zugänglichen virtuellen Ort zu schaffen, der weitestgehend freie Meinungsäußerung ermöglicht. Dabei stören bislang unter anderem massenhaft Spam- und Fake-Konten auf der Plattform. Um sie loszuwerden (und wohl auch, um für mehr Einnahmen zu sorgen), trieb Musk bislang ein neues Abo-Angebot für Twitter mit Verifizierung voran. Ab Mitte April sollten nur noch Nutzer hervorgehoben werden und an Umfragen teilnehmen können, die sich das die 7-11 Dollar pro Monat kosten lassen.
Wie bislang praktisch jede von Musk eingeführte Änderung bei dem Dienst führte das zu Kritik, wovon sich der Vielfach-CEO aber wie ebenfalls üblich nicht erkennbar beeindrucken lässt. Eher scheint er das Gefühl zu haben, dass seine Twitter-Einschränkungen noch nicht weit genug gehen. Denn in der Nacht auf diesen Samstag kündigte er an, dass das bislang weitestgehend offene soziale Netz zu einer Art geschlossenen Gesellschaft werden soll: Wer dort mitmachen möchte, werde bald ein Tesla-Konto brauchen.
https://twitter.com/elonmusk/status/1640299852553760774
„Wir legen Tesla- und Twitter-Authentifizierung zusammen“, schrieb Musk. Es habe keinen Sinn, zwei getrennte Infrastrukturen dafür zu betreiben, und ohnehin sei die Nachrichten-Plattform bereits jetzt überproportional von Freunden des Elektroauto-Unternehmens bevölkert. Wie die unterschiedlichen Datensätze dafür zusammengeführt werden könnten und ob sich jeder Tesla-Kunde mit seinen Daten bald automatisch bei Twitter anmelden kann, verriet er zunächst nicht. Ausnahmen will Musk jedenfalls nicht zulassen: Wer mit Tesla nichts zu tun haben wolle, sei offensichtlich ein Umwelt-Hasser und deshalb auch bei Twitter nicht mehr willkommen, erklärte er den Schritt.
Soziales Netz für Elektroauto-Fahrer?
Sollte der Twitter-Zugang strikt auf Besitzer eines Tesla begrenzt werden, würde die Zahl der Nutzer dort rapide fallen. Zuletzt soll sie an die 400 Millionen betragen haben, während Tesla bis Anfang März nur 4 Millionen Elektroautos verkaufte. Kunde kann man dort inzwischen allerdings auch auf andere Weise werden, indem man zum Beispiel mit Elektroautos einer fremden Marke dafür freigegebene Supercharger in Europa und neuerdings den USA nutzt. Auch dafür braucht man ein Konto bei Tesla, und die Ankündigung von Musk las sich nicht so, als würde danach unterschieden. Zumindest alle Elektroauto-Fahrer dürften sich bei Twitter also auch dann noch versammeln können, wenn Musk zum Anmelden ein Tesla-Login verlangt.
Hinweis: Bei dieser Meldung handelte es sich, wie bei einigen anderen, die man am Samstag über Tesla lesen konnte, um einen April-Scherz. Die zitierte Nachricht von Musk existiert nicht.