In Australien kommen zwei Faktoren zusammen, die insgesamt dafür sorgen, dass dort nicht nur Elektroautos von Tesla gefragt sind, sondern auch seine stationären Akkus zur Speicherung von Strom: Das Land hat reichlich Sonne, sodass immer mehr Photovoltaik-Leistung installiert wird, und ein in Teilen schwaches Strom-Netz, das damit zunehmend überfordert ist. Tesla-Akkus vom riesigen bis zum kleinen Maßstab sollen deshalb mehr Stabilität ins System bringen und die Kosten durch eine bessere Last-Verteilung senken. Im Bundesstaat South Australia zum Beispiel läuft ein Projekt mit einem verteilten Tesla-Kraftwerk aus 50.000 Haushalten, das jetzt in seine nächste Phase gehen soll.
Tesla-Vorsitzende ist Australierin
Der größte und bekannteste Tesla-Akku Australiens und bis vor kurzem auch der weltgrößte überhaupt befindet sich im selben Bundesstaat: die von Neoen betriebene Anlage Hornsdale Reserve aus Tesla Powerpacks mit jetzt 189 Megawattstunden Kapazität und 150 Megawatt Leistung. Schon seit Anfang 2018 aber verfolgt Tesla zusammen mit der Regierung des Bundesstaats das verteilte Projekt mit der insgesamt noch größeren Dimension: Wenn alle geplanten Haushalte angeschlossen sind, würde es auf 675 Megawattstunden Akku-Speicher kommen.
Allerdings wurde die Umsetzung des VPP-Program (Virtual Power Plant) zwischendurch durch einen Regierungswechsel verzögert, sodass nach den ersten 100 schon im Jahr 2018 bis Frühjahr 2020 erst 1100 Haushalte die vorgesehenen Powerwall-Akkus von Tesla und Solar-Anlagen auf dem Dach bekommen hatten. Laut Robyn Denholm, selbst Australierin und zudem Vorsitzende des Boards von Tesla, soll aber jetzt die nächste Ausbau-Phase beginnen: Bald würden 4000 Haushalte Teil des VPP-Systems sein, kündigte sie laut dem US-Blog Electrek an.
Tesla-Technik für 2900 weitere Haushalte
Das würde 2900 weitere Haushalte in South Australia bedeuten, die demnächst eine Photovoltaik-Anlage mit 5 Kilowatt Spitzen-Leistung und einer Tesla Powerwall mit 13,5 Kilowattstunden Kapazität bekommen sollen. Zusammen könnten die dann 4000 verteilten Akkus von Tesla immerhin schon 54 Megawattstunden Energie speichern und die Solar-Dächer 20 Megawatt Leistung liefern. Und wenn die laut Denholm weiter angestrebten 50.000 Haushalte erreicht sind, würden sich um 675 Megawattstunden Kapazität ergeben, zusammen mit 250 Megawatt allein an Solar-Leistung.
Laut Electrek lässt sich Tesla selbst die jetzt gestartete dritte Phase weitere 18 Millionen Dollar kosten, Bundesstaat und Zentralregierung steuern weitere Millionen bei. Die Haushalte selbst bezahlen weder die Kosten für die Tesla-Akkus noch für die Solar-Anlagen und sollen Strom daraus vergünstigt bekommen.