Tesla darf mit der Planierung der Fläche für die geplante Fabrik Giga Berlin bei Grünheide beginnen. Die Zulassung für diese vorzeitige Maßnahme hat das Brandenburger Landesamt für Umwelt (LfU) bereits an diesem Montag erteilt, wie auf Anfrage bestätigt wurde. Vorzeitig sind die Arbeiten, weil das Genehmigungsverfahren für das Gigafactory-Projekt noch nicht abgeschlossen ist – im Zweifelsfall muss Tesla alles rückgängig machen.
Tesla arbeitet auf eigenes Risiko
Auf eine Anfrage von teslamag.de antwortete die Pressestelle des LfU mit Details zu den aktuell erlaubten Maßnahmen, den Risiken für Tesla und den Fortgang des Genehmigungsverfahrens. Demnach wurde der Abtrag des Oberbodens bis auf 30 Zentimeter und die Einebnung des Geländes auf eine Höhe von 38,80 über Normalhöhennull (NHN) erlaubt. Es darf dafür auch Material aufgeschüttet werden, allerdings nur solches, das für Wasserschutzgebiete geeignet ist. Bäume, in denen Fledermäuse gefunden wurden, müssen allerdings stehenbleiben, bis sie den Winterschlaf beendet haben. Flächen, auf denen Waldameisen leben, dürfen erst planiert werden, wenn die Ameisenvölker umgesiedelt wurden.
Laut dem LfU geschehen alle jetzigen Arbeiten auf Risiko von Tesla, bis das Genehmigungsverfahren beendet ist. Sollte die Genehmigung dann doch nicht erteilt werden, ist Tesla verpflichtet, den früheren Zustand wiederherzustellen. Dabei würde es sich vermutlich um den Zustand vor der Rodung des ehemaligen Waldstücks handeln — auch die Erlaubnis dafür war vorläufig gewesen, wobei Wiederherstellung in diesem Fall bedeutet, an anderer Stelle aufzuforsten.
Genehmigungsverfahren läuft noch
Das Genehmigungsverfahren für die Tesla-Fabrik läuft unterdessen weiter. Bis zum 5. März konnten Einwendungen gegen das Bauvorhaben beim LfU eingereicht werden. Davon machten Bürger und Umweltverbände auch ausgiebig Gebrauch. Laut LfU sind insgesamt 361 Einwendungen eingegangen, fast zwei Drittel davon aus Grünheide, Erkner und Umgebung, knapp ein Drittel zu etwa gleichen Teilen aus dem übrigen Brandenburg und Berlin. Die meisten beträfen die Themen Wasser, Wald, Verkehr und Naturschutz.
Erörtert werden sollen die Einwendungen bei einer öffentlichen Veranstaltung am 18. März 2020 an 10 Uhr in der Stadthalle Erkner. Danach will das LfU die Einwendungen prüfen. Erst wenn diese Prüfung ergibt, dass alle Voraussetzungen erfüllt sind, werde die endgültig Genehmigung für Giga Berlin erteilt. Der Bürgermeister von Grünheide und der Wirtschaftsminister Brandenburgs erwarten den offiziellen Baubeginn noch vor Ende des Monats.