Bild: Herbert Diess/Volkswagen
So weit, dass er nach dem ausgiebigen Praxis-Test jetzt ankündigen würde, so ein Elektroauto auf Dauer selbst zu fahren, geht die Begeisterung dann doch nicht, aber allgemein zeigt sich Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess nach knapp zwei Wochen mit dem VW ID.3 sehr zufrieden: „Ich bin sehr froh, dass ich mich für den ID.3 für den diesjährigen Urlaub entschieden habe“, lautet das Fazit in seinem Abschluss-Bericht über die elektrische Fahrt zum Gardasee und zurück, die Diess vorher fast im Stil von Tesla-Chef Elon Musk im Internet beschrieben hatte.
VW-Reichweite auf Tesla-Niveau – mit Haken
Der ID.3 ist das erste Elektroauto auf der neuen MEB-Plattform des Volkswagen-Konzerns, und viele Ableger von VW selbst und anderen Marken sollen folgen. Mit dem als modernerer Golf positionierten ID.3 will Diess entschlossen in die von Musk mit Tesla eingeläutete Elektroauto-Zukunft starten. Zu deutlich niedrigeren Start-Preisen liegt der Elektro-VW bei der Reichweite auf dem Niveau des Tesla Model 3 – leistet sich als ID.3 mit großem Akku allerdings den Schnitzer, dass darin nur vier Personen fahren dürfen.
Konzernchef Diess war jetzt mit einem VW ID.3 Pro Performance unterwegs, wie er in einem LinkedIn-Beitrag informierte (Tesla-Chef Musk bevorzugt das weniger seriös angelegte Twitter). Diese Variante von VWs modernem Elektro-Erstling hat den mittelgroßen Akku mit 58 Kilowattstunden, vergleichbar mit dem Tesla Model 3 Standard-Reichweite plus, und darf bis zu fünf Personen an Bord nehmen. Allerdings fuhr er nach seinen Berichten und Fotos ohnehin nur mit einer weiteren Person, nämlich seiner Tochter.
„Elektroauto-Sorgen unbegründet“
Das mausgraue ID.3 der Diess-Familie wurde von einem Leser von teslamag.de schon am Abend der Abfahrt aus München geparkt am Gardasee gesichtet. In seinem Rückblick bestätigte der VW-Chef jetzt, dass die Reise dorthin führte, also nur etwa 400 Kilometer pro Richtung. Die „großen Sorgen“ vieler Interessenten würden Lade-Möglichkeiten und -Kosten betreffen, schreibt Diess, seien aber im Grunde schon gelöst: „Das Laden geht sehr gut und schnell.“ Nur bei der Genauigkeit der Routen-Führung zu den Stationen müsse VW besser werden, denn manchmal lande man damit 200 Meter daneben.
Er werde den Elektroauto-Sommerurlaub auf jeden Fall in Erinnerung behalten, erklärt Diess am Ende. Der ID.3 werde für viele Menschen der Einstieg in die E-Mobilität sein und somit auch anderen „besondere Erlebnisse“ bescheren, so wie früher Golf oder Käfer. „Die Zukunft des Autofahrens ist elektrisch“, schließt Diess – aber ohne anzukündigen, dass man ihn selbst bald wieder in dem kompakten Volks-Elektroauto wird sehen können.