Jiangsu Transimage Technology, gegründet 2007 und seit 2017 in Shenzhen börsennotiert, gehört nicht zu den größten der vielen Unternehmen, die in China Batterien für Elektroautos produzieren, ist aber vielleicht eines der interessantesten. Am Wochenende gab das Unternehmen bekannt, dass es von einem großen deutschen Automobilhersteller einen Auftrag über Natrium-Ionen-Batterien erhalten habe. Der Name des Kunden wird nicht genannt, doch es gibt Hinweise darauf, dass die China-Batterien in Elektroautos von Volkswagen verwendet werden könnten.
Neue Batterien für billigere Elektroautos
Laut der Ankündigung ist die Transimage-Tochtergesellschaft für Natrium-Ionen-Batterien in die Lieferkette von „Kunde A“ eingetreten, indem sie eine B2B-Nutzervereinbarung mit der Batterie-Tochter dieses Auto-Herstellers unterzeichnete. Gleichzeitig gab der Kunde nach den Angaben seine erste Bestellung bei Transimage auf, was zugleich die erste internationale Bestellung für den Hersteller gewesen sei. Aufgrund von Vertraulichkeitsvereinbarungen wurde der Name des Kunden nicht genannt.
Stattdessen schreibt Transimage von „Kunde A“ als „weltbekannter Automobilhersteller mit Sitz in Deutschland“, der viele bekannte Marken besitzt. Der Auftrag kam der Mitteilung zufolge von einer Tochtergesellschaft dieses Unternehmens, die für dessen weltweites Batterie-Geschäft verantwortlich ist. Beide Beschreibungen deuten darauf hin, dass es sich bei diesem namentlich nicht genannten Kunden um Volkswagen handelt. Es ist der einzige der drei deutschen Autokonzerne mit „vielen“ Marken und hat auch eine eigene Batterietochter namens PowerCo.
Natrium-Ionen-Batterien werden als billigere Alternative zu den allgegenwärtigen Lithium-Ionen-Batterien entwickelt, die alle heute erhältlichen Elektroautos antreiben. Die meisten großen chinesischen Hersteller wie CATL und BYD arbeiten daran und mehrere lokale Unternehmen haben kleine BEVs mit Natrium-Ionen-Batterien angekündigt. Sollte der Kunde von Transimage jedoch tatsächlich Volkswagen sein, wäre der deutsche Konzern wohl der erste westliche Automobilhersteller, der sie nutzt.
Natrium-Ionen-Interesse auch bei Tesla
Auch Tesla hat Interesse an der Natrium-Ionen-Technologie gezeigt, Bestellungen wurden bislang jedoch nicht bekannt. Trotz der Transimage-Ankündigung bleiben Branchenbeobachter vorsichtig. Bei dieser konkreten Transaktion werden die Anzahl der Batterien und der Preis dafür als „gering“ beschrieben, sodass sie in diesem Jahr keine großen Auswirkungen auf die Finanzen des chinesischen Unternehmens haben würden. Allgemein befinde sich die gesamte Natrium-Ionen-Branche derzeit in einer Testphase, kommentierte der Chefanalyst von Real Lithium, einem der führenden Batterieberatungsunternehmen Chinas.
Diesmal scheint Volkswagen also früh zu beginnen, mit viel versprechender Batterie-Technologie zu experimentieren. Dies steht im Gegensatz zu dem aktuellen Technologie-Wandel, der darin besteht, von teureren Batterien mit Nickel und Kobalt auf die LFP-Chemie umzusteigen, die Tesla unter den westlichen Herstellern zuerst eingeführt hat. Das deutsche Unternehmen will in 2025 Elektroautos für 25.000 Euro von drei seiner Marken (s. Konzept-Foto oben) präsentieren. Dafür könnten Natrium-Ionen-Batterien rechtzeitig bereit sein.