Mit der Zeit sollten die Preise von Elektroautos eigentlich sinken. Das entspricht dem Plan von Tesla-CEO Elon Musk, der schon 2006 erklärte, dass auf den ersten Roadster immer bezahlbarere Modelle folgen sollten. Wie in innovativen Branchen üblich, lässt sich das hauptsächlich über Lerneffekte und zunehmende Produktionsvolumina erreichen, und tatsächlich produziert Tesla mittlerweile hunderttausende Model 3 und Model Y pro Jahr, die deutlich weniger kosten als anfangs der Roadster. Auch bei diesen Elektroautos wurden nach dem Start die Preise zudem mehrfach gesenkt – aber in den USA sind sie in diesem Jahr jetzt schon zum siebten Mal gestiegen.
1000 Dollar mehr für Model 3 und Model Y
Die neueste Preis-Runde bei Tesla in den USA betrifft nur Model 3 und Model Y mit dem großen Akku und Allrad-Antrieb, bezeichnet als Long Range oder kurz LR, berichtete unter anderem Electrek. Das Model 3 LR kostet damit jetzt 49.900 Dollar statt vorher 48.900 Dollar. Das Model Y wurde ebenfalls 1000 Dollar teurer und ist ab 53.990 Dollar zu haben.
Damit kostet dieser Tesla laut dem Blog jetzt 4000 Dollar mehr als Anfang dieses Jahres. Die Erhöhungen in den USA begannen in diesem März mit dem Model 3 und machten anfangs meist nur 500 Dollar aus. Insgesamt hat Electrek seit Jahresanfang sieben Stück davon gezählt, die aber nicht immer beide Modelle und alle Varianten davon betrafen. Im Februar dagegen hatte Tesla die Preise für die meisten Model 3 und Model Y noch gesenkt. Kurz war das Model 3 als Basis-Version Standard-Range in den USA für 36.990 zu haben, inzwischen kostet es 39.900 Dollar.
Dem Verkaufserfolg von Tesla scheinen die Erhöhungen zumindest bis Ende Juni nicht geschadet zu haben, denn für das zweite Quartal 2021 meldete das Unternehmen neue Rekord-Auslieferungen, und das fast ohne Beitrag des Model S und gar keinen des Model X. Aktuell sollen die angegebenen Liefer-Termine für US-Neubestellungen zudem weit in Richtung Ende dieses Jahres gerutscht sein, was für eine anhaltende hohe Nachfrage spricht.
Tesla-Preise in Europa stabiler
Auffällig ist im Vergleich zu den USA, dass Europa bislang von Preis-Erhöhungen weitgehend verschont geblieben ist. Bestellungen des Model S, das hier erst im nächsten Jahr wieder ausgeliefert werden soll, wurden Mitte Juli (wie zuvor auf dem Heimatmarkt in Dollar) 5000 Euro teurer. Das Model Y wiederum kostet Kunden seit der Bestätigung, dass es zunächst aus China nach Europa kommt, etwas weniger als vorher, was aber nur am Hersteller-Anteil bei der deutschen Umweltprämie liegt. Model 3 Long Range gab es Anfang Juli sogar für weniger Geld als zuvor, weil Tesla die erste Schiff-Ladung damit aus China mit 2000 Euro Rabatt anbot. Auf den deutschen Seiten ist inzwischen aber keines davon mehr zu finden.