In China ist es Volkswagen mit seinen Joint-Ventures mit SAC und FAIW im September erstmals gelungen, über die Marke von 10.000 verkauften Elektroautos seiner ID-Reihe zu kommen. Die bestand bislang aus dem SUV VW ID.4 und dem Siebensitzer ID.6, jeweils in SAIC- und FAIW-Versionen, und wird jetzt nach unten abgerundet: Volkswagen startete den China-Verkauf des Golf-ähnlichen ID.3, der in Europa der erste Vertreter der neuen Elektroautos auf der MEB-Plattform für den ganzen Konzern war.
ID.3 startet 10.000 Euro unter Tesla
In China trifft VW mit seinen Joint-Venture-Partnern damit zum Start allerdings auf deutlich mehr Konkurrenz. Gerade in niedrigeren Preis-Segmenten sind lokale Elektroauto-Startups stark – mehrere von ihnen haben zuletzt ebenfalls die 10.000-er Marke in einem Monat überschritten. Und in der Klasse darüber lockt das Tesla Model 3, das in China anders als im Westen in diesem Jahr bislang von Preiserhöhungen verschont blieb.
Nach der dortigen Subvention ist das kleinste Model 3 derzeit für 235.900 Renminbi zu haben, umgerechnet etwa 31.700 Euro und damit gut 4000 Euro weniger als in Deutschland nach Umweltbonus-Abzug. VW macht seinen ID.3 in China relativ gesehen sogar noch billiger: Laut einem Bericht von CnEVPost kostet er ab 159.888 Renminbi, also rund 21.500 Euro und 4500 Euro weniger als aktuell in Deutschland. Der Preis-Abstand zwischen Tesla- und VW-Basis ist in beiden Ländern auf niedrigerem China-Niveau aber ähnlich: das kleinste Model 3 kostet jeweils etwa 10.000 Euro mehr als der ID.3.
Laut CnEVPost beginnt die ID.3-Palette in China derzeit wie in Deutschland mit einer Variante mit 57 Kilowattstunden Akku-Kapazität und 430 Kilometern Reichweite nach der lokalen Norm – das Model 3 kommt mit etwa der gleichen Batterie-Größe knapp 9 Prozent weiter und ist viel stärker. Den ID.3 gibt es noch in zwei weiteren Versionen für jeweils knapp 2000 Euro mehr, die aber offenbar die gleichen technischen Daten haben. Mit 1,78 Metern soll das China-Elektroauto etwas schmaler sein als die Europa-Version.
China-Elektroautos mit niedrigem Preis
Obwohl auch die Elektroauto-Verkaufszahlen lokaler Startups wie etablierter Hersteller zunehmen, dominiert Tesla den chinesischen Markt weiterhin. Model 3 und Model Y standen von Januar bis September dieses Jahres ganz an der Spitze, wenn man von dem Winzling Wuling Hongguang Mini EV absieht. Mit dem ID.4 hatte VW dem zunächst nicht viel entgegenzusetzen, und in den Segmenten unterhalb von Tesla ist es in China erst recht voll: CnEVPost hebt zum Beispiel den BYD Dolphin hervor, der mit etwas weniger Reichweite als der VW ID.3 schon ab umgerechnet gut 14.000 Euro zu haben ist.