Mit der Entwicklung von intelligenten Elektroautos ist Tesla längst nicht mehr allein – vor allem in China machen dem Pionier eine ganze Reihe von Start-ups und auch etablierten Auto-Herstellern Konkurrenz. Eines der neuen Unternehmen ist Xpeng, das jetzt mit dem P5 einen bezahlbareren Ableger seines Flaggschiffs P7 zur Bestellung freigegeben hat. Er kostet selbst in der Top-Version weniger als das kleinste Tesla Model 3. Zusätzlich ist der Xpeng P5 als erstes Auto seines Segments serienmäßig mit einem Lidar-Sensor ausgestattet. Der CEO des Unternehmens sagte dazu allerdings, für autonomes Fahren seien Kameras wichtiger – ganz im Sinn von Tesla-Chef Musk.
Xpeng P5 mit Wohn-Funktionen
Die Preise für den Xpeng P5 beginnen laut einer Mitteilung des Unternehmens von dieser Woche bei 157.900 Renminbi nach Abzug der chinesischen Elektroauto-Subvention. Dafür gibt es bereits 460 Kilometer NEFZ-Reichweite. P5-Versionen mit Autonomie-Hardware beginnen bei 177.900 Renminbi. Das sind umgerechnet rund 23.500 Euro, 6500 Euro weniger als für das kleinste Tesla Model 3 in China. Selbst für die höchste Variante 600P mit 600 Kilometern nach NEFZ und Doppel-Lidar will Xpeng umgerechnet nur rund 29.500 Euro haben.
Abgesehen davon setzt Xpeng einen Trend fort, in dem Autos vom Fortbewegungsmittel zum Wohnzimmer werden. Man habe für die Limousine Design-Prinzipien aus dem Wohnwagen-Bereich angewandt, erklärt das Unternehmen dazu. So lässt sich der Innenraum zu einem Privat-Kino mit ausziehbarer Leinwand umbauen oder auch zum ausgestreckten Schlafen nutzen. Ein eingebauter Kühlschrank und Duft-Spender sollen weiter zum Wohn-Gefühl betragen.
Was bei Tesla Autopilot heißt, also das Assistenz-System, das später einmal autonomes Fahren ermöglichen soll, ist bei Xpeng Xpilot 3.5. Von Autonomie damit ist in der Mitteilung nicht die Rede, lediglich von assistiertem Fahren auf Autobahnen und in Städten. Die Lidar-Technologie sorge dabei für erhöhte Sicherheit durch Redundanz und ermögliche eine genauere Erkennung von Fahrzeugen, Fußgängern und kleinen Hindernissen auf der Straße, auch bei schlechter Sicht.
Tesla-Chef lehnt Lidar ab
Neben Xpeng sind viele weitere Auto-Hersteller auch im Westen dabei, Lidar-Einheiten in ihre Sensor-Ausstattung aufzunehmen – die Laser-Technologie ist in den vergangenen Jahren sowohl kompakter als auch billiger geworden. Tesla-CEO Elon Musk bezeichnet sie trotzdem als „Krücke“ und würde Lidar nach eigenen Angaben nicht einmal nutzen, wenn es kostenlos wäre.
Der Xpeng-CEO nahm in dieser Hinsicht jetzt eine Art Zwischenposition ein. In einem Interview zum Start des P5 sagte er, Lidar sei nicht die „Killer-Hardware“ für intelligente Autos, berichtete CnEVBlog. Die Sensor-Technik könne zwar zu mehr Sicherheit beitragen, aber für die Wahrnehmung des Umfelds seien letztlich Kameras am wichtigsten. In dieser Hinsicht scheint er auf der Linie des Tesla-Chefs zu sein. Allerdings will der autonomes Fahren allein mit der Auswertung von Kamera-Bildern ermöglichen und hat vor kurzem bei Model 3 und Model Y in den USA sogar den Radar-Sensor gestrichen.