Die Aktien von Elon Musks Elektroauto- und Energie-Unternehmen Tesla erreichen wieder Rekord nach Rekord, doch auch sein nicht börsennotiertes zweites Großunternehmen SpaceX wird immer wertvoller: Im diesem August hat die Weltraum-Firma des Tesla-Chefs weitere 1,9 Milliarden Dollar an Kapital eingesammelt, berichtet die Nachrichten-Agentur Bloomberg, noch einmal 165 Millionen Dollar sollen in dieser Runde noch folgen. Die Bewertung von SpaceX soll damit jetzt bei 46 Milliarden Dollar liegen – ein hoher Wert, aber die Börsen-Kapitalisierung von Tesla ist fast achtmal so hoch.
Über Tesla mit SpaceX zum Mars
Den Doppel-CEO Musk wird das nicht stören, solange er mit Einnahmen aus Satelliten- und neuerdings auch Astronauten-Transporten sowie dem neuen Kapital den laufenden Betrieb und die mittelfristigen Pläne von SpaceX finanzieren kann. Langfristig will er ohnehin die Aktien von Tesla für die späteren massiven Investitionen für die Mars-Mission verwenden, wie er in diesem Juli sagte. Denn Musk will nicht einfach nur Raketen für billigere Weltraum-Flüge bauen: Er will der Menschheit eine Existenz auf dem Mars ermöglichen.
Das ist ein noch ehrgeiziger Plan als die Umstellung des weltweiten Straßentransport- und Energie-Systems, die Musk mit Tesla betreibt – und die sich bereits als zunehmend erfolgreich erweist, wie man zum Beispiel an den Elektroauto-Plänen traditioneller Hersteller erkennt. Aber auch SpaceX kommt Stück für Stück voran und begeistert dabei mit dem geschickten Einsatz modernster Technik. So werden seine Falcon-9-Raketen nach Starts nicht einfach aufgegeben, sondern landen zur erneuten Verwendung sauber auf einem Schiff. Erst diese Woche startete eine solche Rakete zum sechsten Mal und brachte weitere Satelliten für Musks Internet-Projekt Starlink ins All. Am selben Tag gab SpaceX die neuen Finanzierungsdaten bekannt, berichtet Bloomberg.
Tesla-Chef liebt die Börse nicht
Warum Tesla an der Börse ist und SpaceX nicht, hat Musk den dortigen Mitarbeitern schon erklärt: Um öffentlich notierte Aktien herum gebe es einfach zu viel Aufregung, Spekulanten würden versuchen, mit unsauberen Mitteln den Kurs zu beeinflussen, und ständig habe man mit Klagen von Anlegern zu tun. Auch Tesla wollte er deshalb schon von der Börse wegkaufen. Dass er das nicht getan hat, erwies sich aber anschließend als günstiger Umstand, denn der Kurs der Aktien hat sich seitdem vervielfacht, und das bedeutet, dass Tesla ausgesprochen billig Kapital bekommt – für die eigenen Wachstumspläne, aber laut Musk ohnehin auch irgendwie für SpaceX.