Audi stellt aktuell den Audi Q4 e-tron und der Q4 Sportback e-tron vor. Beide Fahrzeuge basieren auf dem MEB (modularer E-Antriebs-Baukasten) für Elektroautos des Volkswagen-Konzerns und stehen damit auf der gleichen Basis wie die schon vorher gestarteten VW ID.3 und ID.4. Als Audi-Ableger des VW ID.4 konkurrieren die neuen Fahrzeuge mit dem Tesla Model Y, das in Bezug auf Größe und Preis etwa in der gleichen Liga spielt. Der Q4 e-tron Sportback wirkt dabei gedrungener und entspricht wie das Model Y der modernen Crossover-Form mit flacher werdendem Heck, der normale Q4 e-tron ist wie der ID.4 ein relativ klassisches SUV.
Q4 e-tron bei Reichweite auf Tesla-Niveau
Für die neuen e-tron-Ableger stehen drei Antriebsvarianten zur Verfügung, die bis zu 520 Kilometer Reichweite bieten – auch das entspricht grob Tesla-Niveau, wobei die Europa-Reichweite des Model Y noch nicht bekannt ist. Laut Audi ist die höchste Reichweite bei der heckgetriebenen Variante des Q4 e-tron möglich, der Tesla wird bislang nur als Allradler angeboten.
In der einfachsten Variante beginnen die Preise für den Q4 e-tron bei 41.900 Euro, mithin knapp 17.000 Euro unter denen für das Model Y. Allerdings sind jedenfalls ID.4 und ID.3 in den Einstiegsversionen recht spartanisch und nur mit kleinen Batterien ausgestattet. Demnach ist zwar der Einstieg auch in die elektrische Audi-Welt günstiger als der bei Tesla, doch die Fahrzeuge sind in Bezug auf die Ausstattung nicht direkt zu vergleichen. Die Liste der zur erwerbenden Extras dürfte entsprechend lang sein. Laut Audi wird es optional unter anderem LED-Matrix-Scheinwerfer geben.
Audi stellt insbesondere die sportliche Erscheinung der neuen e-trons in den Vordergrund und erklärt die kurzen Überhänge vorn wie hinten und große Räder zum Beleg dafür. Der Q4 e-tron ist 4,59 Meter lang und damit knapp 16 Zentimeter kürzer als das Model Y. Das zeigt sich auch im Kofferraumvolumen, das Tesla beim Model Y mit maximal 1900 Litern angibt. Audi spricht von maximal 1490 Litern beim Q4 e-tron und 1460 Litern beim Sportback. Noch sportlicher sollen die neuen MEB-Elektroautos dadurch sein (oder wirken), dass die hinteren Reifen etwas breiter sind als die vorderen. Für uns eine zweifelhafte Entscheidung, denn sie verhindert den Tausch abgefahrener Reifen von vorn nach hinten und andersherum, um einen ausgeglichenen Verschleiß zu ermöglichen.
Großes Audi-Display nur gegen Aufpreis
Zwei Batteriegrößen sind in den neuen Audi-Elektroautos erhältlich, mit 52 kWh oder 77 kWh Netto-Energiegehalt aus 9 bzw. 12 Zellmodulen. In einer Pressemitteilung erklärt das Unternehmen, dass der neue Q4 e-tron mit dem größeren Akku in beiden Varianten mit maximal 125 kW geladen werden kann, die kleineren schaffen maximal 100 kW. Das ist nicht ansatzweise so schnell wie beim Tesla Model Y, das an V3-Superchargern bis zu 250 kW erreichen kann, wenn auch nur für kurze Zeit. Die Antriebsleistung bei den neuen e-trons liegt an der Hinterachse je nach Version zwischen 170 und 204 PS. In der Allradvariante werden zwei Motoren mit einer Systemleistung von 299 PS eingesetzt, die den Audi in 6,2 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde beschleunigen lassen. Das Höchsttempo ist in dieser Variante auf 180 km/h begrenzt. Das kann Tesla in beiden Kategorien mit dem Model Y schneller. Das MY beschleunigt in der Long Range-Variante in 5,1 Sekunden von 0 auf 100 Kilometer pro Stunde und schafft 217 Kilometer pro Stunde Höchstgeschwindigkeit.
Im Innenraum verwendet Audi ein MMI-touch-Display, über das alle wesentlichen Funktionen bedient werden können. Später soll eine 11,6 Zoll große Variante des Displays verfügbar werden, wobei Audi die aktuelle Größe nicht nennt. Auch hier ist die Aufpreispolitik des Premium-Herstellers zu erkennen, da es wohl drei Ausbaustufen geben soll – MMI, MMI plus und MMI pro. In einigen Details könnte sich Audi damit zumindest auf dem Papier einen Vorteil gegenüber Tesla erarbeiten, weil technische Features wie ein Head-Up-Display im optionalen Programm sind (wie allerdings schon beim ID.3 der Volumen-Schwester VW).