Schon seit mehreren Jahren unterstützt Tesla mit Geld- und Sachpreisen den Wettbewerb Pwn2Own, bei dem IT-Experten versuchen, Sicherungen von modernen technischen Gerätschaften wie in diesem März dem Model 3 zu überwinden. Im nächsten Jahr aber soll es erstmals einen Ableger der Hacker-Veranstaltung geben, der vollständig vernetzten Autos gewidmet ist. Insgesamt gibt es dort eine Million Dollar an Preisgeld zu holen, und Tesla als der Hauptsponsor bietet zusätzlich die Möglichkeit, verschiedene Elektroautos zu gewinnen.
Viel Geld und Tesla für Hacker
Die Veranstaltung trägt den Titel Pwn2Own Automotive und soll im Januar 2024 in Tokio stattfinden, teilte die IT-Sicherheitsfirma Trend Micro als einer der Ausrichter vergangene Woche mit. Wie seit 2019 bei den breiteren Wettbewerben ist dabei eine eigene Tesla-Kategorie vorgesehen. Angriffe sollen auf den Computer eines Model 3/Model Y oder eines Model S/Model X demonstriert werden. Das Preisgeld in dieser Kategorie beträgt 200.000 Dollar, und zusätzlich können sich Hacker den Tesla sichern, in dessen System sie erfolgreich eingedrungen sind.
Was genau das Ziel für die Tesla-Kategorie bei Pwn2Own Automotive im Januar sein soll, wird in der Mitteilung von Trend Micro noch nicht erwähnt. Bei der regulären Auflage in diesem März hatte eine Gruppe namens Synacktiv insgesamt 350.000 Dollar und ein Model 3 gewonnen, über dessen für die Vorführung ausgebauten Computer sie in einem mehrstufigen Angriff die Kontrolle übernahm (s. Foto oben).
Die Idee hinter solchen Wettbewerben und ähnlichen Programmen ist, Hacker für das Aufspüren von Sicherheitslücken zu belohnen, damit die betroffenen Unternehmen frühzeitig davon erfahren und Gegenmaßnahmen ergreifen können. Nach Angaben von Trend Micro ist eine weitere Kategorie bei der Automotive-Version Anfang 2024 Infotainment. In ihr sollen drei Systeme angegriffen werden. Hersteller-Namen werden nicht genannt, aber die Zahl spricht dafür, dass sie nicht nur von Tesla stammen.
Elektroauto-Ladegeräte als neues Ziel
Außerdem geht es bei der Veranstaltung laut der Mitteilung um die Betriebssysteme Automotive Grade Linux, Blackberry QNX und Android Automotive. Die vierte Kategorie sind Ladegeräte für Elektroautos. Diese haben laut Trend Micro bislang relativ wenig Aufmerksamkeit der Hacking-Community auf sich gezogen, bieten aber verschiedene Angriffsmöglichkeiten, um Schaden an einem Elektroauto zu verursachen. Hier sollen sechs unterschiedliche Geräte als Ziele zur Verfügung stehen. Eines davon könnte der per WLAN vernetzte Wall Connector von Tesla sein.