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Tesla-Woche 33/25: Verhüllte Model Y, Luxus-Paket, Robotaxi für New York, Ford-Revolution

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Bild: Tobias Lindh

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In der Tesla-Palette tut sich etwas – in diesem Jahr dürfte zwar kein gänzlich neues Elektroauto mehr auf den Markt kommen, aber wie Sichtungen bestätigen, steht das Model Y als Sechssitzer, in einer abgespeckten Version und in der sportlichen Performance-Variante vor dem Start. In Europa ließ Tesla unterdessen ein überarbeitetes Model S genehmigen, und in den USA ist es jetzt ebenso wie das Model X mit einem „Luxus-Paket“ einschließlich Strom und Wartung verfügbar. Robotaxis von Tesla könnten unterdessen bald die Stadt New York erreichen. Und der Konkurrent Ford kündigte bezahlbare Elektroautos auf einer „revolutionären“ Plattform an, die an Tesla erinnert.

Tesla Model Y in neuen Versionen

Von den drei neuen Versionen des Tesla Model Y ist eine in China bereits offiziell: Im Juli wurde ein Model Y L mit verlängertem Radstand und sechs Sitzen angekündigt, das im Herbst auf den Markt kommen sollte. Zu Plänen für den Rest der Welt sagte Tesla zunächst nichts, aber ein Hacker entdeckte in Software Hinweise auf eine globale Vermarktung des Sechssitzers. Zudem wurde ein Tesla Model Y L jetzt bei Tests auf dem deutschen Nürburgring gesehen, sodass es zumindest auch Europa erreichen dürfte. Zuvor war dort schon eine Performance-Version des Model Y unterwegs, wie sie mit der Auffrischung Anfangs dieses Jahres zunächst weggefallen war.

Aber nicht nur in länger und in sportlich könnte das Tesla-SUV noch in diesem Jahr angeboten werden, sondern auch in billiger. Mittlerweile ist so gut wie klar, dass das erste der seit April 2024 angekündigten „bezahlbareren“ Elektroautos ebenfalls ein Ableger des Model Y sein wird. Im Juli ließ CEO Elon Musk wissen, dass es im vierten Quartal dieses Jahres breit angeboten werden soll, und kurz darauf kam aus China eine erste Sichtung dazu: ein vorn und hinten getarntes Tesla Model Y mit Blech- statt Glasdach, bei dem Stoff- statt Kunstleder-Sitze im Innenraum und kein Bildschirm für die zweite Sitzreihe zu erkennen waren.

Neue EU-Genehmigung für Model S

Sogar gänzlich verhüllte Fahrzeuge von Tesla zeigt ein Drohnen-Überflug der deutschen Gigafactory in Grünheide bei Berlin, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Etwa 50 davon standen umgeben von einem Sichtschutz-Zaun auf dem Fabrik-Gelände. Die Form unter den Planen erinnert stark an das Model Y. Manche Beobachter glaubten, eine etwas längere Karosserie zu erkennen, was für das Model Y L aus deutscher Produktion spräche. Aber auch die sportliche Performance-Version oder das abgespeckte Model Y zum niedrigeren Preis könnte in dem Video zu sehen sein. Lange dürfte es jedenfalls nicht mehr dauern, bis alle drei Ableger auch in Europa zu haben sind.

Vorerst nicht mehr in Europa konfigurierbar sind seit Ende Juli die Premium-Teslas Model S und Model X. Das weckte neue Spekulationen, sie könnten ganz aus dem Programm genommen werden, aber danach sieht es nicht mehr aus. Denn nach Informationen eines Mitglied des Forum TFF hat Tesla jetzt eine neue Typ-Genehmigung für das Model S in der EU bekommen. Damit dürfte die Mini-Auffrischung nachvollzogen werden, die Tesla im Juni in den USA für Model S und Model X eingeführt hatte. Für das Model S Plaid mit drei Motoren gibt es allerdings noch keine neue EU-Genehmigung, und beim Model X blieb vorerst alles beim Alten.

Tesla Model S & X mit Luxus-Paket

In den USA führte Tesla unterdessen ein neues Paket-Angebot für seine Premium-Elektroautos ein, das ebenfalls gegen ein baldiges Ende spricht: Die Preise für Model S und Model X stiegen in der Nacht auf Samstag um jeweils 10.000 Dollar auf mindestens 94.990 Dollar, aber darin ist jetzt stets ein „Luxus-Paket“ enthalten. Es besteht aus der Autopilot-Erweiterung FSD Supervised, vier Jahren Wartung sowie unbegrenzt kostenlosem Supercharger-Strom und Internet-Zugang. Von dauerhaftem Gratis-Supercharging als Kaufanreiz hatte sich Tesla eigentlich schon verabschiedet, brachte es jetzt aber zum Beispiel in Kanada für vorproduzierte Model 3 zurück. Auch Model S und Model X im Europa-Bestand laden derzeit wieder kostenlos.

In der bestehenden Tesla-Palette gibt es also Bewegung, und sie dürfte bald erweitert und teils weiter modernisiert werden – auch mit größeren Akkus für Model 3 und Model Y in Europa. Ein wirklich neues Elektroauto aber will Tesla erst mit dem Cybercab ohne Pedale und Lenkrad nur für autonomes Fahren in Serie ab 2026 herausbringen. Dieser Zeitplan hängt nicht von der Produktion des Fahrzeugs ab, für die Tesla eine neuartige „unboxed“-Bauweise nutzen will, die zunächst schon für ein Elektroauto unterhalb von Model 3 und Model Y ab diesem Jahr vorgesehen war: Zusätzlich müsste dafür gesorgt sein, dass die bislang nur überwacht eingesetzte FSD-Software auch ohne menschliche Aufsicht sicher genug fahren kann.

Tesla-Robotaxis breiten sich aus

Nach früheren Aussagen von CEO Musk sollte das längst erreicht sein, in der bisherigen Realität aber fahren nur einige Model Y als „Robotaxis“ mit Aufpassern auf dem Beifahrersitz und in einem Kontroll-Zentrum eingeladene Passagiere durch die US-Stadt Austin. Im September soll dieser Dienst allgemein zugänglich gemacht werden, sagte der Tesla-Chef jetzt auf X, erwähnte aber nicht, dass die Überwachung dann wegfallen oder eingeschränkt werden soll. Für etwa Ende September kündigte er laut Electrek außerdem eine weitere neue Version der überwachten FSD-Software für US-Kunden an, für die er ebenfalls noch keine echte Autonomie in Aussicht stellte.

Ungeachtet der technischen Einschränkungen treibt Tesla die Ausbreitung seiner als Robotaxi bezeichneten Dienste voran, nachdem Musk im Juli angekündigt hatte, damit bis Ende des Jahres 50 Prozent der US-Bevölkerung erreichen zu wollen. Dabei sprach er von „autonomen“ Services, scheint diesen Begriff aber weit zu fassen. Tesla-Robotaxis gibt es inzwischen auch in der kalifornischen Bay Area, aber hier sitzt der FSD-Aufpasser sogar direkt am Steuer. Auch für die weitere Expansion wird erst einmal Personal gebraucht: Laut Gizmodo sucht Tesla FSD-Testfahrer für viele große US-Städte einschließlich New York – ohne autonome Tests beantragt zu haben.

Ford-Elektroautos mit Tesla-Ideen

Neue Elektroautos ohne Autonomie-Schwerpunkt scheinen Musk im Vergleich dazu nur noch wenig zu interessieren. Darum kümmert sich zunehmend Konkurrenten – nicht mehr nur aus China, sondern auch unter den etablieren westlichen Auto-Herstellern. So plant BMW für 2026 einen neuen rein elektrischen iX3, der das Tesla Model Y in vieler Hinsicht übertreffen soll. Und Ford präsentierte nach langer geheimer Vorarbeit jetzt Pläne für eine neuartige Elektroauto-Plattform, die an vorherige Ankündigungen von Tesla erinnern.

Unter der Führung von früheren Tesla-Managern hat Ford laut seinem CEO Jim Farley ein neues Produktionssystem entwickelt, das mit 2 Milliarden Dollar Investitionen zuerst in einer Fabrik in Louisville eingeführt wird, wie TechCrunch berichtet. Das erste Ergebnis davon soll ein Elektroauto-Pickup zu Preisen ab 30.000 Dollar sein. Bei der Produktion will Ford vom selbst erfundenen Fließband-Prinzip Abschied nehmen und stattdessen Front-, Heck- und Bodengruppe einschließlich tragendem Akku-Paket parallel montieren und erst zuletzt vereinen. Ähnliche Pläne verfolgte Tesla mit seiner im März 2023 angekündigten „unboxed“-Produktion, die jetzt mit dem Cybercab kommen soll.

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